Der vorläufige Winterbericht der Gartenphilosophin

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Die Winterlinde im Garten der Gartenphilosophin
Winter ist Winter, ist Winter...

War es das? Kommt noch was?
 Wie sieht es aus mit dem Winter?

Hier ist es grau, im Moment windig und zum Glück regnerisch. Auf den Regen habe ich lange gewartet, denn im Grunde haben wir hier im Norden so 5° C und Regen und Wind.
 Bisher waren es nur 5°C und Wind, nun gesellt sich zum Glück auch das nasse Element hinzu.

Altes Gras im Wintergarten
Altes Gras bringt Struktur
Alle hier farblich markierten Links führen zur Baumschule Horstmann

Der Regen tut gut, auch wenn ich gelesen habe und dem auch zustimmen kann, dass der Boden immer noch viel zu trocken in der Tiefe ist.
 Das Gras freut sich an der Feuchtigkeit, die Bäume und anderen Tiefwurzler darben noch immer. Insofern will ich mal zufrieden sein. Noch mehr Regen wäre erfreulich, wenn es schon kein Schnee ist. Der ist hier oben eh keine Winterregel. Wir freuen uns, wenn er da ist, sind es aber gewohnt, ohne Schnee über die Runden zu kommen.



Haselnussblüte und alte Haselnusshauben
Alte Früchte und neue Blüten an der Haselnuss

Schaue ich in den Garten, ist es trist

Sogar die jetzt startenden Waldhaselnusskätzchen, Corylus avellana, bringen noch keine lebendigen Farben. Die ersten Knospen der Christrose, Helleborus niger,  ist auch noch kein Highlight. Es kündigt sich alles an, nichts ist im Moment so recht zu sehen. Was also tun, wenn das Auge nicht durch Farben oder prangende Knospen angeregt wird? Gehen wir mal in den Garten und schauen nach.

Haslenussblüten im Nebel eines Wintertages
Grau und gelblich passt schon auch zusammen

Im Garten heißt es, auf das Zusammenspiel von grauem Himmel und Konturen zu achten. Das ist doch auch etwas.
Fehlt Euch Farbe, achtet auf Konturen!
 Deshalb schauen wir mal, was sich so gegen den Winterhimmel abhebt und sich zeigt:
Die Haselnuss hat mich auf diese Idee gebracht, denn sie treibt ihre Kätzchen aus und die stellen einen tollen Kontrast gegen den grauen Himmel oder Nebel dar.

Hortensienblüten im Spätwinter
Wenn es Sonnensekunden gibt, dann zeigen die sich besonders schön

Mein Garten hält doch immer Überraschungen bereit

Ein paar Minuten später: Eigentlich wollte ich Euch nur Konturen im Grau zeigen. Mein Gang durch den Garten belehrte mich aber, dass es durchaus Farben zu finden gibt, wenn man genauer hinschaut. Der oberflächlich-alltägliche Blick ist doch immer wieder ein anderer als der, den wir für eine genauere Betrachtung nutzen. Für ein paar Sekunden zeigte sich die Sonne und traf genau auf diese alten Hortensienblüten, die sich noch trotz tagelanger Stürme an den Stielen halten. Die Sonne erhellt sie sofort und macht aus dem braun ein Strahlemann-Braun.

Zierjohannisbeerknospen im Garten der Gartenphilosophin
Im Grau sind die roten Knospen dann ein Farbfleck

Es gibt Farbe, denn die ersten Knospen brechen auf. Zu früh, das kann ich aber leider nicht ändern. Ich kann nur beobachten und beschreiben, wie es in meinem Garten im Moment ist. Die Knospen der Blutjohannisbeere King Edvard VII sind schon weit vorangeschritten. Sogar die Kornellkirsche, der Cornus mas, zeigt erstes Gelb.

Astersamen im winterlichen Garten der Gartenphilosophin
Es gibt sie auch zu sehen, die Struktur vor Farben

Es gibt neben den Knospen aber auch viel Struktur, die die alten Samenständen zu interessanten Anblicken verhilft. Auch dieses Alte erinnert mich an den Neubeginn, der unweigerlich kommen wird. Ab dem nächsten Monat, wenn die ersten warmen Tage kommen, dann wird alles abgeräumt und schafft dem Neuaustrieb Platz. Darauf freue ich mich natürlich schon jetzt, am 01.02.

Nachtkerzensamenstände sind im Winter wertvolle Nahrungsquellen für die Vogelfütterung
Samenstände der Nachtkerzen

Natürliche Vogelfütterung

Die Samenstände der Nachtkerzen dominieren im Moment die Anblicke in den Beeten. Das ist auch gut so, denn wie werden noch immer von Vögeln angeflogen, die sich die letzten Sämereien herauspicken. Gleichzeitig sorgen sie für eine gewisse Höhe in den Beeten. Mal sehen, ob sich der Winter vielleicht doch noch einmal eine Schneehaube da drauf setzt.

Der Kugelahorn im Winter
Ein winterlicher Blick auf den Kugelahorn

Der Kugelahorn, Acer platanoides,  zieht meinen Blick noch auf sich und fordert Aufmerksamkeit. Konturen sind in dem Gewirr seiner Äste nicht so recht klar zu erkennen; nicht in dem minimalistischen Sinn, wie ich eigentlich dieses Thema gestalten wollte. Mein Garten narrt mich doch zu gerne ...
Das Zusammenspiel seines Braun mit dem Grau des Himmels macht seinen Anblick dennoch irgendwie ruhig und angenehm. Im gleichen Moment sehe ich nämlich schon vor meinem inneren Auge seine nächsten Blüten, die hoffentlich wie im letzten Jahr auch, eine Vielzahl an Insekten anlocken wird.

Rote Haselnussblüte im Winter
Gegen weißen Himmel hilft nur rote Haselnuss

Dieser Gang wurde durch den Wind mit viel verschiedenen Himmeln bereichert. Der wechselte so schnell, dass ich kaum hinterher kam. Die beiden Kätzchen der roten Haselnuss vor dem in dem Moment weißen Himmel brachten das Thema Kontrast UND Farbe dann wieder schön zusammen. Es geht auch beides zusammen ganz hervorragend.

Winterhimmel
So geht ein Winterhimmel auch

Eigentlich wollte ich den Bericht hier beenden, dann ergab sich aber doch noch die Möglichkeit, diese Wolken aufzunehmen. Die Sonne kam etwas länger zum Vorschein und zerstreute die Wolken. Den rosafarbenen Abendhimmel erspare ich Euch.
Mich erinnerten diese Sonnenminuten an den letzten Februar, denn auch der heutige Tag war relativ mild. Im letzten Jahr war der Februar gegen Ende richtig warm. Die Hamamelis  blühte zu dieser Zeit, wie sie es immer im Winter tut. Im letzten Februar wurde mir aber schlagartig klar, wie wichtig die Hamamelis werden kann, denn ihre Blüte hat weit vor der Kornelkirsche und der Blutjohannisbeere die ersten fliegenden Insekten angelockt. Eine Hamamelis scheint eine Notreserve in unseren Gärten werden zu können. Jetzt, am heutigen Tage zeigt sie noch keine Anzeichen von Blüte, das kann aber ganz schnell kommen.

Haselnussblüten am Abend
Im Abendgrau ...

Dann bin ich nochmal rausgegangen, denn auch im Abendgrau zogen mich die Haselnüsse an. Da ich sie durch das Fenster häufig sehe, haben sie im Moment eine gewisse Faszination. Gegen Abend sieht es dann so aus. Grau, Farben weg, Konturen da und der Sturm hat sich wieder belebt.
Ihr Lieben, irgendwie ist mir dieser Beitrag so durch den Kopf mäandert und hier gelandet. Er hat keinen wirklich roten Faden, den habe ich nicht halten können.

So wird aus einem geplanten Beitrag ein Plauderbeitrag. Nehmt teil an diesem Versuch im Leben einer Bloggerin.

 

 


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