Die große Stille oder das Brummen und Summen? Was wollen wir?

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Das Insektensterben und was wir GärtnerInnen tun können

Was ist ein Garten ohne Insekten?

Admiral auf Hortensie
Admiral an der Hortensie

Heute Morgen ging es durch die Medien,

bis zu 75% unserer geflügelten Insekten sind verschwunden. Laut einer Studie.

Heute Morgen ganz in der Früh musste der Hund raus, es war noch dunkel. Da stand ich dann auf der dunklen Straße und betrachtete nicht den Hund, sondern die Straßenlaterne, die an der Ecke steht. Eine einzige große Motte oder ein anderer Falter umflog diese Lichtquelle. Als Jugendliche konnte ich mich noch erinnern, wäre diese Lichtquelle dicht umschwärmt worden. Heute Morgen ein einziger Falter.

Im Radio wurde gesagt, dass die ganzen Insektizide, Flurbereinigungen, und weitere pflanzenschützende Chemikalien dafür verantwortlich sein KÖNNTEN. Reflexartig wurde vom Bauernverband angemerkt, dass es noch weiterer Studien bedarf, um die wirklichen Ursachen herauszufinden. Auch im Netz wird dagegen gehalten und übersteigert. Übersteigerungen auf beiden Seiten, wie es gerne immer wieder passiert, um nichts zu verändern oder Verantwortung zu übernehmen.

Das Beispiel, das unsere Autoscheiben früher an jeder Tankstelle gereinigt werden mussten, wurde damit entkräftet, das heute die Luftströmungen der Autos anders sind und deshalb keine Insekten mehr kleben bleiben. Nun, ich höre noch das kleine fiese Geräusch, wenn sie doch an meiner Windschutzscheibe landen. Welche Argumente nun stimmen - heute Morgen flog nur ein Falter um die Lampe.

Fleissiger Besuch auf Sonnenblume
Unsere Stallhummeln lieben die Sonnenblumen

Jeder Baustein,

der unsere Flora und Fauna stört und zerstört muss betrachtet werden und ein Umgang mit diesen Gründen muss geschaffen werden.

Wie immer in der Natur erscheint es mir, das das Geschehen multifaktoriell ist, das heisst, es wird viele Gründe geben, bekannte und unbekannte. Jedoch glaube ich, die Hauptursache ist und bleibt menschengemachter Art, wie wir entscheiden oder entschieden haben, mit unserer Umwelt umzugehen.

Lösungen müssen her!

Wir dürfen nicht nur zusehen und versuchen, das Thema zu ignorieren! Das Problem ist schon, das wir dem umweltpolitischen Treiben zu großen Teilen zusehen MÜSSEN, weil wir selber den weltweiten Interessen und ihrer Durchsetzung auf Kosten von Mensch und Umwelt nur zusehen können. Jedoch können wir versuchen, dies im Kleinen bei uns abzumildern, indem wir tätig werden und unsere Gärten zu insektenfreundlichen Gärten umwandeln. Es kann im Kleinen viel getan werden, um zu schützen und zu helfen!

Frühblüher Haselnuss
Haselnuss ist als Frühblüher sehr wertvoll

Geht in Eure Gärten und betrachtet sie!

Welcher Platz steht zur Verfügung, um insektenfreundliche Nährpflanzen anzusiedeln? Es sollen neue Pflanzen gesetzt werden?

Jetzt im Oktober ist Pflanzzeit!

Sucht Euch Insektennährpflanzen aus!

(Alle Links (*) zur BS Horstmann)

Obstgehölze (*) bieten lange im Frühjahr Nahrung!

Die Winterlinde(*) im Sommer, um nur einige heimische Bäume zu nennen.

Büsche!

Die Haselnuss.(*) Blüht schon früh im Jahr und dient als erster Busch im Feb./März den ersten Insekten als Nahrungsquelle

Die Kornellkirsche(*), ein Hartriegelgewächs erste Nährpflanze, die im März/April blüht und fleissig angeflogen wird.

Der Liguster vulgare(*) blüht und duftet betörend ab Mai /Juni. Bienen lieben ihn. Die Vögel fressen im Winter die Beeren

Diese Büsche sind einzeln oder auch als Hecke gut und schön anzusehen. Zum richtigen
Zeitpunkt, auch gut in Form zu halten.

Agastache als Staude ist unverzichtbar
Agastache als Staude ist unverzichtbar

Viele bienenfreundliche Stauden

sehen im Beet ganz wunderbar aus und sind insektenfreundlich.

Agastache,

die Astern,

Rosen (gut, keine Staude, aber sollte in keinem Beet fehlen)

Über bienenfreundliche Stauden werde ich noch einen weiteren Artikel schreiben

Samenblumen,

wie Sonnenblumen(*), Flockenblume(*), Cosmeen,etc. zieren und nähren.Zwiebelgewächse wie Krokusse, Tulpen, Narzissen, Maiglöckchen, Märzenbecher, starten früh und Hummeln finden dort ihre erste Nahrung, um sich zu stärken.

Bienen, Hummeln, Hornissen, Schwebfligen, Fliegen, Schmetterlinge, Käfer, sie alle benötigen Flächen und Pflanzen, um zu leben und zu gedeihen.

Eine Blütenmischung und Wissen um weitere Hilfen sind sinnvoll!

 

Leider weis ich nicht mehr, wo ich über diese Idee gelesen oder gehört habe, aber, wenn wir es anpacken aus Gärten lebensfreundliche Orte für Tiere und Pflanzen zu schaffen, dann können aus Gärten die Orte werden, aus denen heraus sich Populationen ansiedeln, erholen und weiter ausbreiten können. Das bedeutet - aus vielen kleinen Orten kann etwas Großes entstehen! Ein paar Samentütchen reichen, insektenfreundliche Stauden. Es geht schnell, duftet und sieht gut aus!

Wir Landmenschen

haben schon lange und häufig genug gehört, das sich in den Städten ein viel artenreicheres Leben von Insekten und Pflanzen etabliert hat. Das hat sicher etwas mit dem geringeren Insektizideinsatz und der Ansammlung alter Bäume und Pflanzen, wie z.B. alten blühenden Efeupflanzen auf Friedhöfen zu tun. Auch ich kann mich noch an große Weinpflanzen an alten Berliner Hauswänden erinnern. Ein Hort und Refugium für viele Tiere.

Und heute, auf „dem Dörpen“? Kleine Gärten, gerne mit Kirschlorber umhegt, flache Wiese, mäherfreundlich und pflegeleicht. Alte Baumbestände müssen weichen, weil sie Arbeit machen oder verhindern, das Grundstücke geteilt werden können. Nur wenige Gärten zeigen sich so unaufgeräumt, das sich dort Tiere wohlfühlen. Alles sieht geleckt und perfekt aus. Jedes Unkraut wird entfernt, egal wie. Sollten wir uns das weiter ansehen?

Kirschblüte und leckere Unordnung im Garten
Unter der Kirsche blüht der Löwenzahn

Jede Gärtnerin, jeder Gärtner


kann einen Teil seines Gartens zu einem Refugium werden lassen, seien es nur ein paar qm. Fangen wir mit 2o qm an und steigern uns auf eine größer werdende Fläche. Es gibt so viele Pflanzen, die schön aussehen, das Herz des Menschen erfreuen und Insekten Tag und Nacht versorgen. Es ist keine Mühe, sondern Freude! Mein Fazit: ich werde beginnen, meinen Garten noch weiter auszubauen, um noch mehr Insekten einen Ort zu bieten, den sie brauchen, um sich weiter erhalten zu können! Vor allem ein Insektenhotel muss noch her!

Sind Vögel da und Insekten, dann stellen sich weitere Tiere ein. Kröten, Blindschleichen, es werden mehr! Um ihnen einen Lebensraum zu bieten, sind kleine Veränderungen schon eine große Tat. Warum nicht die alten Steine aufschichten? Die Erdkröte dankt es, vielleicht auch die Eidechse. Mit dem Insektenschutz fängt es an und hört es auf!

 

Sind Insekten im Garten ziehen sich auch Vögel dorthin. Es etabliert und stabilisiert sich ein Gartengleichgewicht, das summt und brummt und singt und klingt UND schön aussieht.


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