Die Lust am Frühling

von (Kommentare: 1)

Die Lust am Frühling hat mich gerade fest im Griff

Schnee im Garten der Gartenphilosophin
Einen Wintertag hatten wir dann doch noch

Es ist das erste Mal, dass sich das Titelbild nicht als erstes Bild im Blog zeigt!
Das liegt daran, dass wir Frühling haben, mit schönstem Sonnenschein, dieser sich jedoch mit einem Wintertag  ankündigte.
Dieser eine Wintertag mit Schnee muss natürlich hier festgehalten werden, wundert Euch nicht über das blaue Strohbändchen, das hing da einfach so und hat keine weitere Bedeutung, außer der, dass es da hängt...
Nach diesem Tag begann der Garten so richtig, durchzustarten.
So heiß ersehnt, dass ich einen Blogartikel über die Sehnsucht geschrieben habe. Der hat sich arbeitstechnisch leider zu lange hingezogen und hat sich überlebt...
Hier nun also die Lust am Frühling, die rasend schnell Fahrt aufgenommen hat!

Kurilenkirsche in der Vorblüte
Der Beginn der Blüte der Kurilenkrische

Die Kurilenkirsche

hatte schon mit ihrer Blüte begonnen. Sie stellt für mich immer ein Fest dar. Doch gab es in einigen Nächten noch Fröste. Da sie aber zum Glück noch nicht alle Knopsen geöffnet hatte, haben die ersten von ihnen Schaden genommen, die nächsten aber nicht. Dieses Jahr hat sie das erste Mal auf Raten geblüht. Nachdem die Fröste weg waren und die Tage nun sonnig sind, feiern wir mein berühmtes Kurilenkirschfest, dass ich seit vielen Jahren mit Insekten gemeinsam feiere.

Gartenhummel in der Kurilenkirsche der Gartenphilosophin

Die ersten Dunklen Erdhummeln waren ja schon in den Weidenblüten aktiv, mit dem Beginn der Kurilenkirschblüte kommen aber auch die Ackerhummeln aus ihren Winterunterkünften. Sie sind nun auch fleissig unterwegs, neben den Steinhummeln, die sich nicht für die Weidenkätzchen interessieren. Die treffe ich meist an der Kurilenkirsche und Alpenjohannisbeere an.

Beginnende Blüte der Hängeulme
Die Hängeulme begann langsam mit der Blüte

Die Hängeulme

beginnt auch mit ihrer schönen Blüte. Auch sie fasziniert mich von Jahr zu Jahr. Ihre Blüten sehen recht skuril aus. Sie werden angeflogen, wer ist aber schwer zu beobachten und auch noch zu früh. Die Früchte, die später am Baum hängen, lassen sie sehr attraktiv sein. Danach erst folgt der Blattaustrieb, dafür ist es aber auch noch nicht die Zeit.
Die Ankündigung von kommender Schönheit gehört für mich auch zum Frühling dazu.

Blüte der Zierquitte
Die Zierquitte begann schon früh mit der Blüte

Die Zierquitten haben schon eine gewisse Zeit geblüht und erfreuen mich sehr im Gegenlicht. Ihre roten Blüten stehen lange am Strauch, Insekten habe ich bisher keine beobachten können, getragen hat sie auch noch nicht.
Keine Ahnung, ob sie eine sterile Zuchtform ist, sie waren einmal vor Jahren ein Geschenk und sind noch in der Phase von Bleiben oder nicht. Das heisst, sie wachsen nicht so recht,irgendwann im Jungpflanzenstadium ist auch mal der Raenmäher drüber gesemmelt worden...
Es reicht aber schon wieder, um sich an Blüten zu erfreuen.

Fuchsrote Lockensandbiene an Kirschblüte
Die Kurilenkirsche ist und bleibt ein Blütenfest

Wildbienen im Frühjahr

Nun tauchen auch die ersten Wildbienen auf und umschwirren um die blühenden Bäume.
Hier ist es die Fuchsrote Lockensandbiene, Andrena fulva, die für ihre kommende Brut Proviant sammelt, um es dann in das Nest einzutragen.
Andrena fulva mag ich besonders gerne, sie war die erste Wildbiene, die ich vor Jahren so richtig an den Johannisbeerblüten kennen gelernt habe.

Wollschweber in der Mirabellenblüte
Die Mirabelle trumpft so richtig auf!

An den Blüten sammeln nun nicht nur Hummeln, Sandbiene, Mauerbienen, Fliegen und ich Pollen und Bilder, es kommen nun auch die Schmarotzer und beleben den Blick.
Der Wollschweber, ist sehr fleissig in den Blüten am Nektar saugen. Er ist faszinierend, denn er hat lange Beine, einen sehr wollig anmutenden Körper und einen echt langen Rüssel, mit dem er die Blüten besucht. Bei mir fliegt er in eher grau und eher bräunlich, wie auf dem Bild zu erkennen. Ich muss noch einmal herausfinden, ob es zwei verschiedene Arten sind oder nicht.
Das ist die Freude am Frühling, es gibt wieder viel zu entdecken, zu lernen und zu kontrollieren, was ich aus den letzten Jahren schon behalten habe....

Birnenknospen im Garten der Gartenphilosophin
Die Birne verspricht ein Blütenfest

Auch die Birne steht in diesem Frühjahr das erste Mal in der Blüte. Sie hat sich scheinbar zum Bleiben entschieden. Vor ein paar Jahren haben die Pferde sie einmal "geschnitten", das hat sie übel genommen, doch nun hat sie doch auch Lust bekommen, uns mit ihrer Schönheit auf kommende Genüsse zu locken!
Das ist das Schöne am Frühjahr, es beginnt zu blühen, das Leben beginnt seinen Reigen zu tanzen und auch wir Menschen geniessen diese Zeit in allen Zügen. Während wir den Frühling in seiner Gegenwart und Energie geniessen, entwickelt sich der Sommer aus ihm heraus und mit ihm die Früchte, Erträge,Sämereien und Überwinterungsquartiere für Mensch und Tier.
In meinem Garten ist genug für alle da, wie mir seine Lebendigkeit immer wieder beweist.

Amsel mit Made für die Kükenaufzucht
Stolze Präsentation von lecker Futter

Ein lebendiger Garten

Von dieser Lebendigkeit profitieren viele.
Einen Garten anzulegen, der mit den richtigen Pflanzen die passenden Insekten ernährt und ihre Fortpflanzung sichert, nährt dann auch Vögel und ihre Brut.
Beweis? Die fette Made im Schnabel der Amsel. Sie hat sie mir stolz über eine gewisse Zeit gezeigt. Das hat mich gewundert, denn in meiner Nähe, in der ich saß, war kein Nest. Sie tanzte aber förmlich vor mir hin und her und präsentierte mir diese Beute. Vielleicht wollte sie mir ihr Lob aussprechen, dass es in meinem Garten so lecker Futter zu finden gibt.
Der Garten nährt Vögel das ganze Jahr über, das ist mir wichtig und ich beobachte das recht genau.
Ich beobachte aber auch sehr genau, wie sich äussere Umstände wie Trockenheit, Regen, Kälte, Hitze,etc. auf das Leben meines Gartens auswirken, welche Balance er dazu findet.

Knospen des Kugelahorns
Auch hier verspricht der Kugelahorn reiche Blüte

Trotz Corona

Darüber berichte ich dann hier seit einiger Zeit!
Nun ist ja die große Frage, ob meine Frühjahrslust gerade in Zeiten der Corona-Pandemie am Puls der Zeit vorbeigeht, denn viele Menschen haben keinen Garten oder Terrasse oder Balkon.
Trotzdem, für alle Menschen beginnt er nun, der Frühling. Er macht unbeirrt weiter. Das Leben erwacht und drängt nach vorne, hin in die Zukunft.
Das tut es mit viel Charme und Esprit und auch in der Stadt und überall. Genau das kann uns der Frühling lehren:
Feiern wir das Leben, geniessen wir das Drängen nach vorn. Selbst wenn wir jetzt in Zeiten von Abstand und wenig Kontakten leben, geht es immer weiter nach vorne.

Wiesenergänzung mit insektenfreundlichen Stauden
Insektenfreundliche Wiesenimpfungen...

Das kann jeder nutzen, um in seiner Umgebung den passenden Fortschritt schon jetzt anzudenken, zu planen, zu bahnen und zu träumen. Denn eines weiß ich: es geht vorbei!
Es geht weiter.
Um das zu manifestieren, habe ich trotzdem auch Pläne geschmiedet und setze diese schon jetzt um.
Zum Beispiel habe ich meine Wiese noch etwas mit Pflanzen geimpft. Für Insekten, Raupen und alle Nahrungsinteressenten, habe ich einige Töpfe Campanula rotundifolia, also rundblättrige Glockenblumen gesetzt und Wiesenknöpfe.
Bläulingsraupen profitieren davon und Scherenbienen finden Pollen für die Verproviantierung ihrer Nester.
Beachtet diese blauen Töpfe, sie sind neu auf dem Markt und bedeuten, dass sie aus Recyclingmaterial erstellt wurden und zurück gegeben werden können, um erneut zu Töpfen zu werden.
Mir ist das lieber als die schwarzen Töpfe, die nur zum Wegwerfen produziert wurden.

Zitronenfalter, Gonepteryx rhamni im Garten der Gartenphilosophin
Der Frühling wird von ihm immer noch mal verschönert

Der Zitronenfalter und das Tagpfauenauge und die vielen Wildbienen teilen meine Lust am Frühling.
Ich hoffe sehr inständig, dass auch Ihr den Frühling, sein pralles Leben und die Wärme der Sonne geniessen könnt!

Egal, wo Ihr lebt, geniesst! Habt Lust am Frühling!


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Keller

Von: Keller

Am:

Um: 20:46

Sehr gute Gedanken. Sie sind wirklich mit der Natur verschmolzen.
Karla

Antwort von Gartenphilosophin

Vielen Dank, das ist ein großes Lob!

LG
Ulrike, die Gartenphilosophin

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