Gesundheit für GärtnerInnen

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Der Winter-Frühling ist eine gefährlich ungesunde Zeit:

Iris
Zwei Irisblüten und ich übe mich im Hinhocken

Alles beginnt zu grünen, und doch wieder nicht. Der Wind bläst mal mild aus West oder kalt aus Ost. Immer bringt er das dazu passende Wetter mit; die Sonne lacht und wärmt uns Herz und Körper oder wir müssen uns einmummeln und abwarten.

Aber, es ist Frühling und die Säfte steigen unaufhaltsam. Was liegt nun näher als voller Elan in den Garten zu gehen und das neue Beet anzulegen, die letzten Schnittmassnahmen zu erledigen, alles aus den Beeten zu räumen und dann möglichst in der Sonne sitzend, die letzten warmen Strahlen zu geniessen. Alles an einem Tag und unabhängig vom Wetter, versteht sich.

Kornellkirsche
Aufrechtes Stehen ermöglicht einen Blick auf die Kornellkirsche

Der nächste Tag?

Wer mag, darf sich dann den nächsten Tag vorstellen: Rückenschmerzen, Blasen an den Händen, die Nase läuft und der Kopf brummt. Die nächsten Tage sitzen betroffene GärtnerInnen im Haus und kümmern sich um die Frühaussaat… Die ist aber schon fertig und braucht keine Zuschauer mehr.

Was also beginnen? Seien wir klug; Rom wurde nicht an einem Tag erbaut, der Garten hat ebenfalls Zeit und wir brauchen unsere Gesundheit, um in ihm zu arbeiten und ihn geniessen zu können. Diese Gesundheit benötigen wir das ganze Jahr über. Es macht daher keine Sinn, sich jetzt schon voller Elan zu verausgaben und dann nur noch herumzukrauchen. Kluge GärtnerInnen planen vor:

Gartenphilosophin
Ohne Spaten sondern durch Hühnerfüsse vom Laub befreit...

Niemand muss von Anfang an mit Schwung den Spaten in die Erde treten und niemand darf erst wieder aufhören, wenn das gesamte Beet neu angelegt oder frisch umgegraben ist. Weniger am Anfang ist länger am Ende.
Langsames Anfangen und währenddessen auf den Körper hören. Ein kleineres Ziel am Anfang setzen und in Teiletappen mit Pausen arbeiten, das schafft für die winterschlappen Muskeln Kraft und fördert die Geschmeidigkeit und Ausdauer.
Ebenso sinnvoll ist es, in fliessenden großen Bewegungen zu denken. Nein, die Grassode soll nicht in hohem Bogen irgendwo hin geworfen werden, es müssen aber auch nicht die kleinen schnellen Bewegungen sein, die zu einem abrupten Ende kommen und mehr die Gelenke belasten als uns lieb sein kann.

Aussaat Paprika und Chili
Schöner ist es, ohne Erkältung auf die Anzucht zu schauen

Gefährliches Schwitzen im Frühjahr

Auf das Schwitzen achten: Es geht jetzt sehr, sehr schnell, das wir auskühlen und dann Einen Hexenschuss erleiden können oder eine Erkältung kassieren. Bei mir geht das sehr schnell, denn der Garten ist immer noch recht windexponiert. Ich beginne zu schwitzen, ziehe eine Jacke aus und arbeite warm weiter. Aber noch in der kleinsten Pause, fange ich sofort an auszukühlen und zack, hab ich eine Erkältung.
Den Rücken trotzdem warm halten, das ist sehr wichtig. Also, einen Pullover um den Bauch schlingen. Der schützt das Kreuz, die Blase und hält „unten rum“ warm.
Zug ist das, was uns gerne in Beschwerden treibt und Zug im Frühjahr ist am gefährlichsten im Frühling.

Hyazinthenknospen
Eingekuschelt wie die Hyazinthen sollten GärtnerInnen bleiben

Wenn der Boden noch nass ist, fangen die wenigsten von uns an, auf den Knien zu arbeiten. Das ist auch gut so, denn die Feuchtigkeit ist nicht gut für Gelenke und zieht schnell in die Knie. Die jüngeren unter uns stört das noch nicht, die Älteren unter uns, schon.
Lasst Euch Zeit, wenn es Arbeiten zu erledigen gibt, für die wir am Boden krauchen (müssen). Vielleicht kann einiges auch mit entsprechenden Geräten im Stehen erledigt werden?
Geht an das Knien, was spricht gegen ein Kissen? Meist, das es unhandlich ist, das Kissen von Ort zu Ort zu schieben. Aber, es lohnt sich. Auch hier können GärtnerInnen darauf achten, das Bewegungen gleich auch in leichte physiotherapeutische Bewegungen umgeleitet werden können. Den Arm ein bisschen weiter zu bewegen, den Kopf in einer komfortablen Bewegung zu halten, das ist dann gesunder Sport im Beet.

Akeleiaustrieb
Die Akelei braucht nur einen scharfen Blick

Wichtig für die ganze Saison ist gutes, zu den eigenen Körperproportionen passendes Werkzeug. Stiele wählen, die zu der eigenen Größe passen, nicht zu schweres Werkzeug, scharfes und leicht gängiges erleichtern die Arbeit und schonen die Gelenke.

Clematisknospe
Mehr Genuss und noch wenig Arbeit- ein gesunder Start in das Gartenjahr

Bewegungsroutinen

Eine gute Idee ist auch, das eigene Arbeiten einmal zu betrachten: Meist bewegen wir uns in Bewegungsroutinen. Beobachtet Euch und eure Bewegungen. Beginnt zu spielen, was verändert sich, wenn ich diese Bewegung verändere? Wo stellt sich morgen der Muskelakter ein?
Es ist gut, Muskeln auch in sich unterschiedlich zu belasten, das hält ihn gesund und verteilt Überlastungen. Ein gesunder Muskel bleibt so gesund. Ein überlasteter Muskel erfährt so Entspannung in seinen überlasteten Bereichen. Spielt mit euren Bewegungen, das verändert und erleichtert vieles.

Eine gesunde Muskulatur hilft GärtnerInnen die gesamte Gartensaison zu geniessen!


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