Pflanzen für den Frühling

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Oktoberzeit ist Pflanzzeit! Heute schon an den Frühling denken!

Buchenhecke der Gartenphilosophin
Der Oktober ist der Beginn der Pflanzzeit

Wie es bei Euch aussieht, weiss ich nicht, hier ist es immer noch trocken, der Regen, der heute kam, ist nicht der Rede wert. Das soll mich aber nicht abhalten, jetzt mit den Pflanzungen für ein reiches Blütenangebot im nächsten Jahr vorzusorgen. Muss ich eh giessen!

*Alle Links zur Baumschule Horstmann

Wurzelnackte Buchen bei der Gartenphilosophin
Wurzelnackte Buchen für die formalen Heckenbereiche

Zeit für wurzelnackte Pflanzen

Im Oktober beginnt die Zeit der wurzelnackten Pflanzen. Das ganze Jahr über kann man Containerware in den Boden setzen, im Herbst bis zum Frost und im Frühjahr bis zum Blattaustrieb, nach dem Frost ist ein Pflanzen möglich.. Viele Pflanzen mögen es, im Herbst gesetzt zu werden, denn sie haben dann Zeit die ersten Wurzeln zu bilden, um sich heimisch einzurichten. Das Laub ist runter und die Pflanze muss keine Blätter versorgen. Es gibt aber auch empfindliche Sorten, die erst im Frühjahr gepflanzt werden sollten, weil sie als Jungpflanzen einen Winterschutz benötigen würden.

Hecken der Gartenphilosophin, Naturhecke und formale Hecke
Hier ein Überblick über die verschiedenen Hecken bei mir

Eine Hecke pflanzen?

Für Alle, die planen, Hecken zu pflanzen, ist jetzt die beste Zeit. Geht in die Gärtnereien, oder schaut Euch bei qualitativ hochwertigen Internet-Baumschulen um, sie haben die Pflanzen nach Vorbestellung vorrätig und Ihr könnt sie abholen oder Euch schicken lassen.
Wie auch immer Ihr an die Pflanzen kommt, sie müssen möglichst schnell in die Erde. Wurzelnackte Pflanzen mögen keinen Luftkontakt, sie mögen Erde, feuchte Erde, gute Erde zum Anwachsen!
Wollt Ihr formale Hecken anpflanzen, kann ich ja immer nur zu denen raten, die auch für unsere Insekten und Vögel von Vorteil sind. Da gehört der Kirschlorbeer schon einmal nicht dazu. Dafür aber z.B. (Rot-*) oder Hainbuchen*. Die Rotbuche behält ihr Laub über den Winter undhält dadurch die Hecke auch im Winter blickdicht.
Der Feldahorn, Acer campestre*, der Liguster vulgare* sind ebenso wertvolle Pflanzen für die Insektenwelt. Der Liguster wartet mit einer sehr süß duftenden Blüte auf, die gerne angeflogen wird.  Alle diese Pflanzen kauft hoch genug ein, denn sie sollten nach der Pflanzung um ein Drittel zurechtgestutzt werden, um sie dann gut über den ersten Winter zu bringen. In meinen formalen Hecken sind bei mir auch mittlerweile Brutaktivitäten zu beobachten, in den Astgabeln halten sich die Nester gut. Auch werden meine Buchen und der Liguster gerne von Schmetterlingen angeflogen, um dort auszuruhen. Vielleicht überwintert dort auch der ein oder andere von ihnen, der hier draussen überwintern kann.

Ulme pflanzen bei der Gartenphilosophin
Diese Ulme als Hochstamm MUSS angebunden werden!

Bäume pflanzen

Bei den Bäumen sind jetzt ebenfalls reiche Sortenauswahl zu finden. Eine reiche Auswahl an Obstbäumen machen die Suche schwer, weil so vieles gerne seinen Platz im Garten finden soll. Auch die Wahl eines Hausbaumes, wie z.B. eine Winterlinde* -alles findet sich nun auch wurzelnackt und zum Pflanzen bereit.
Achtung bei Bäumen!
Sie benötigen dringend eine gute Anbindung, damit bei starken Winden die Stämme nicht zu sehr bewegt werden. Passiert das, erfährt das feine Wurzelwerk immer kleine Zerrungen und die Feinwurzeln werden immer wieder gestört.
Bei uns hat ein zu frühes Abbinden einer veredelten Pflaume das Leben gekostet, denn sie wurde direkt an der Veredelungsstelle angerissen. So hält das kein Baum aus.
Lieber gut anbinden und gerne länger angebunden stehen lassen, das schont und hilft beim Anwachsen!

Äpfel im Garten der Gartenphilosophin
Ein Sämling aus der Umgebung, ohne Namen aber mit Geschmack

Alte Obstsorten

Ich habe damals, als ich die Streuobstwiese angepflanzt habe, alte Obstsorten ausgesucht, schaut, hier bei dem Artikel: Äpfel im Garten der Gartenphilosophin (Link z. Artikel) habe ich darüber geschrieben.
 Es gibt Apfelsorten für jeden Gartenboden, denn alte Sorten sind in der Regel aus der Region, in der Ihr lebt, sehr gut darauf ausgerichtet. Das spart unendliche Pflegearbeiten oder gar Spritzarbeiten, weil die modernen Wirtschaftssorten nur so Ertrag bringen können.
Aus Respekt ohne Chemie (Link z. Artikel), das gilt auch und gerade für Obstbäume*. Da wir reich wählen können, rate ich, die an die Gegebenheiten angepassten alten Sorten zu pflanzen!

Weisse Johannisbeeren
Die weissen Johannisbeeren sind viel milder

Obststräucher warten auf ihren Gartenort

Auch Obststräucher werden jetzt gesetzt, Johannisbeeren in schwarz*, rot* oder weiss*!
Die weissen sind ein echtes Gedicht, keine Ahnung, warum sie so selten gepflanzt werden!
 Und - Johannisbeeren sind sehr Wildbienenfreundlich, die Fuchsrote Lockensandbiene ist auf ihre Blüte als Befruchterin spezialisiert.

Jostabeeren*, Stachelbeeren*, Apfelbeeren*, Blaubeeren*, es gibt für jeden Geschmack und Standort die richtige Wahl. Wer sie jetzt setzt, kann schon im Frühjahr mit der ersten Blüte und dem ersten Ertrag rechnen, auf alle Fälle können schon die ersten Insekten ihr Auskommen an den Blüten finden!

Ein gutes und wichtiges Argument für die Herbstpflanzung.

Kornellkirschen verarbeiten
Über den Umweg Topf landen die Kornellkirschen auf dem Tisch

Die Kornelkirsche, eine echte Bereicherung!

Unter den Obstpflanzen möchte ich Euch auch noch die Kornelkirsche* sehr an das GärtnerInnenherz legen. Ein Strauch oder Kleinbaum, der langsam wächst und einige Zeit braucht, um anzukommen, dann aber wird er mit jedem Jahr herrlicher, was die Blüte und später den Ertrag angeht. Kornelkirschmarmelade ist ein Gedicht, schön herb, wie auch die der Apfelbeere. Beide sind meine Favoriten.

Kornellkirsche in der Blütezeit
Auch in der Naturhecke macht die Kornellkirsche eine gute Figur

Macht Ihr Euch Gedanken über eine Naturhecke?

Naturhecken sind nicht formal, sondern wachsen in die Höhe in die Breite und schaffen eine lebendige Abgrenzung des Grundstücks. Auch innerhalb des Grundstücks beteiligen sie sich hervorragend bei der Schaffung von Gartenräumen.
Bei mir habe ich da den Pfad der reinen heimischen Wildsträucher etwas verlassen, denn diese neigen teilweise zu starker Ausläuferbildung. Da ich ja bekanntlich nicht die fleissigste Gärtnerin bin, sondern lieber flaniere und beobachte, habe ich wenig Begeisterung dafür, auch ihnen auf die Finger zu schauen. Insektentauglich sollen sie aber schon sein und lange die Hecke mit Blüten aufhübschen.

Wildbiene an der Deutzienblüte
Die Deutzia gracilis war gut besucht von vielerlei Wildbienen

Insektenfreundliche Hecke

Deshalb stehen bei mir nach Herkunft gemischt: Kornelkirschen*, die Zierjohannisbeere ‚King Edward VII’*, Haselnuss*, Weigelien*, gerne die 'Bistol Ruby'. Diese wird in ihren zwei Blütezeiten gerne besucht. Ebenso hat sich der Physocarpus opulifolium*, die Fasanenspiere, als Insektenmagnet herausgestellt. Schaut mal hier in dem Artikel über den Strauch nach.
Roter Hartriegel*, Falscher Jasmin, z.B. Philadelphus erectus*, Deutzien*, Kolkwitzie* uuuunnnndddd, natürlich,
ROSEN* !!!!
Bei denen gibt es so reiche Auswahl wie bei den Obstbäumen, für jeden Gartenboden und -Typ.
Da ich den Parkplatz des Wagen für Lebensfragen mit Rosen umpflanzen möchte, werde ich noch näher über die Rosen berichten.
Achtet gerne darauf, das sich Hagebutten ausbilden, damit sich die Vögel im Winter versorgen können.

Pimpernuss im Garten der Gartenphilosophin
Die Pimpernuss durfte nicht fehlen-hier ist sie nun!

Der Faulbaum, Rhamnus frangula* für den Zitronenfalter, habe ich schon im Frühjahr gesetzt. Als dann die Zitronenfalter wirklich das erste Mal im Garten flogen, habe ich noch einen zweiten gepflanzt.
Als neueste Errungenschaft ist gestern die Pimpernuss*, Staphylea pinnata hier eingezogen. Sie soll ebenfalls Insekten und Vögeln dienlich, ihre Früchte auch für uns geniessbar sein.
Ich bin gespannt.
Ein Euonymus alatus 'compactus'* der Kleine Korkflügelstrauch mit seiner schönen Herbstfärbung steht hier an einer Hecke. Ein paar Flieder* habe ich beigemischt. Neben ihrem Duft sind sie auch für Hornissen interessant, denn sie gehen gerne an den Pflanzensaft. Während die Blüten niemanden ausser mir anziehen, lieben die Hornissen seine inneren Werte. Lest gerne hier im Blogartikel.

Frühjahrsaustrieb Laub
Was gibt es Schöneres als den Frühjahrsaustrieb?

Es gibt noch so viele weitere Büsche, die Lonicera xylosteum, die Rote Heckenkirsche* ist so eine, die Felsenbirne*, Amelanchier, auch, um nur noch zwei letzte Beispiele zu nennen. Vögel interessieren sich stark für die Beeren im Winter. Mir macht der frische Laubaustrieb im Frühjahr das Herz warm.

Kleiner Feuerfalter, Lycanea phlaeas|Heptacodion micoinoides
Der Sieben-Söhne-des-Himmel-Strauch blüht prächtig, spät und lang

Stauden auch noch? Nee, später!

Es ist auch die Zeit der Staudenpflanzung, das wird aber noch ein Extra Beitrag, denn Ihr habt ja im Moment schon genug mit der Pflanzung all dieser großen Pflanzen zu tun.

Aber, als allerletzte Empfehlung sei noch der Sieben-Söhne-des-Himmel-Strauch, Heptacodium micoinoides* empfohlen. Er steht bei mir ebenso als Solitär auf der Wiese, denn in einer Hecke wäre er nich so gut zu sehen. Ein Spätblüher, der bei Wärme viele Insekten zum Winter hin Kraft spendet.

Mespula germanica, Mispel
Die Mispel ist auch ein Glanzstück im Garten. Sie bringt die letzte Ernte

Ein paar Tipps zum Schluss

Was immer Ihr pflanzt;
Rauht den Wurzelballen auf, bzw. kürzt die Wurzeln etwas ein, schneidet abgebrochene ab.
Achtet auf ein gutes Pflanzloch, damit sich die Wurzeln nicht seitlich biegen müssen. Sie benötigen Platz, um sich ausbreiten zu können.
Schlagt die Baumstützen gleich vor dem Setzen des Baumes mit ein, dann werden keine Wurzeln gestört.

Zierapfel im Garten der Gartenphilosophin
Sorgfalt bei der Pflanzung erleichtert dem Baum das Leben

Schlämmt das Pflanzloch gut mit Wasser ein. Schlämmt die gesetzten Pflanzen ebenso gut ein!
Das Wichtigste der Herbstpflanzung ist eine gute Wasserversorgung. Auch wenn die Pflanzen keine Blätter mehr haben, benötigen sie doch Wasser, um die ersten Feinwurzeln zu bilden und die Knospen im Frühjahr versorgen zu können!

Nehmt guten reifen Kompost, damit eine erste gute Nährstoffversorgung den Pflanzen hilft. Reif muss er sein, sonst verbrennt zu frischer Kompost die Feinwurzeln.

Im späten Frühjahr könnt Ihr gerne ab dem zweiten Standjahr eine frische Kompostpackung auf die Pflanzscheiben legen. Ihr seht, das Ergebnis oben, alles hängt übervoll!
Bei den Büschen lasst den
Rückschnitt liegen und scharrt ihn mit den Füßen an die Füße. Der Rückschnitt verrottet schnell unter der Hecke und liefert ihr gute Nährstoffe.
Das ist ja bis heute meine Lieblingstätigkeit, wenn ich meine Buchenhecke schneide: Schneiden, Scharren, Schluss.

Das Ergebnis dieser herbstlichen Mühen? Ein blütenreiches, summendes, ertragreiches neues Gartenjahr!

 

* Alle die oben genannten Pflanzen sind hier über die Links bei der Baumschule Horstmann zu erwerben oder bei Eurem Fachgärtner vor Ort!

 

 

 


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Karen Heyer

Von: Karen Heyer

Am:

Um: 15:05

Da haben wir ihn ja, den von mir hinterfragten King Edward! Mir ist was Lustiges passiert, als ich unsere kleine Buchenhecke pflanzte. Sie entstand über 2 Jahre hinweg. Ich wählte bei der Rotbuche die Variante Blutbuche, weil mir die dunklen Blätter so gut gefielen. Bestellt bei der Baumschule Deines Vertrauens. Nun, im Folgejahr war ich mit den Pflanzen sehr zufrieden, der Heckenbogen sollte ergänzt werden, nächste Bestellung abgeschickt. Ich wundere mich noch, weshalb dieses Mal die Pflanzen günstiger waren. Nun, das passiert, wenn man nicht genau hinschaut, ob hinter Fagus sylvatica der Zusatz für die Blutbuche steht. War kein Problem, sieht nun trotzdem gut aus.
Viele Grüße
Karen

Antwort von Gartenphilosophin

Ja, Karen,

das kenne ich, bei den Buchen muss man verflixt aufpassen. Sonst hat man die Hainbuche, mal die Blutbuche, mal die Rotbuche.
Da erfreut man sich dann doch der lateinischen Bezeichnungen...
Meist stelllen sich solche Kombinationen aber auch als sehenswert heraus.
Die 'King Edward VII' kann ich dennoch sehr empfehlen, denn sie hat einen hohen Wert bei früh fliegenden Insekten, vornehmlich die Hummeln, denn sie fliegen, wenn es noch zu kalt für die anderen ist.

 

Viele Grüße
Ulrike, die Gartenphilosophin

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