Der erste Advent und ein paar gartenphilosophische Gedanken
von Gartenphilosophin
Mein Garten lacht im Advent im Stillen vor sich hin...
Wir Menschen reden von der weihnachtlichen Ankunft und später im Frühjahr über den österlichen Abschied.
Die Gartenseele weiß es besser, sie kennt diese Punkte, sie fließt mit den Jahreszeiten.
Wir Menschen suchen uns gerne Haltepunkte im Tagesablauf, Wochenrhythmus oder Jahresverlauf, doch die Natur ist immer in einem fliessenden Übergang begriffen. Sie hält nicht an.
Während die Blätter im Herbst abfallen treibt die Haselnuss schon die ersten Kätzchen, die die Botschaft auf den kommenden Frühling bergen.
Während wir das erste Licht im Advent entzünden und uns auf die dunkle Jahreszeit einlassen müssen, treibt die Christrose schon die ersten Knospen und Blüten.
Auch der Winterduftschneeball beginnt mit seiner Blüte, während der kalte Wind den Rest des Gartens in die Ruhephase schickt.
Doch gerade diese Ruhephase und die Dunkelheit und beginnende Kälte der Winterzeit ist es, die den Pflanzen und Tieren die Zeit bringt, aus der gesammelten Lebensenergie des letzten Sommers die neue Lebendigkeit im Jahreszyklus zu schaffen.
Die Kraft geht im Moment in die Bildung der Knospen, in die Ausbildung der neuen Insektengeneration für das nächste Frühjahr.
Alles lebt, doch im Moment lebt alles geruhsamer, heruntergefahren, denn es ist nun die Zeit für Zeit.
Klingt ein bisschen pathetisch?
Nun, manchmal ist mir danach!