Die Apfelterasse

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Die Apfelterrasse, eine der schönsten Orte im Garten

Blick von der Apfelterasse
Blick von der Apfelterasse

Die Geschichte der Apfelterrasse hängt eng mit dem Hausbau zusammen, deshalb muss ich etwas, aber nur etwas, ausholen. Gleich vorbei…

Unser Haus wurde auf der gleichen Höhe wir die Strasse verläuft gebaut. Das bedeutete ein deutliches Anheben des Niveaus. Damit entstand hinter dem Haus ein kleiner Hang auf dem wir den ersten der Apfelbäume pflanzten. Beim Durchforsten der Bilder habe ich festgestellt, das dieser Apfelbaum, der ‚Riesenboiken‘* der meist photographierte Baum im Garten ist. Das nur so nebenbei.
Zumindest stellten wir zwei Jahre später fest, das es doch schöner ist, wenn wir nicht in Schräglage, sondern relativ waagerecht unseren Kaffee dort geniessen könnten. So entstand der Plan, den Bereich ebenfalls anzuheben und eine Reihe Büsche als Sichtschutz zu pflanzen.

Gesagt, getan, von einem befreundeten Gärtner bekamen wir noch den Hinweis, die Rasensoden abzutragen, damit der neue aufzuschüttende Boden, Anschluss an den alten Boden findet. Durch Rasen hindurch entstünden da eher Schwierigkeiten, denn der neue Boden würde drohen zu rutschen und zuviel Druck auf die Begrenzung auszuüben. Gesagt, getan, wir trugen die Grassoden ab und hatten so auch gleich die Möglichkeit, sie als äußere Begrenzung der Terrasse zu stapeln. Das ist nicht die klassische Lehre, eigentlich soll zwischen Mauer und Boden noch Sand und Schotter. Da wir das aber nicht hatten und es auch nicht wollten, haben wir einfach die Soden gestapelt. Bis heute eine stabile Sache, aber vielleicht nicht zur Nachahmung empfohlen. Dann liessen wir uns Mutterboden bringen und ebneten alles ein. Grassaat drauf und fertig. Nee, so schnell ging das dann doch nicht. Wir brauchten noch eine schönere Begrenzung für die Terrasse und entschieden uns für Sandsteine. Die bestellten wir und hatten dann einen kreativen Nachmittag, sie zu setzen und so eine schöne Mauer zu bauen.

* Links führen zur Baumschule Horstmann
Sandstein und Hängeulme
weisser Sandstein betont die Umgebung so wunderbar

Neuer Sandstein ist ja wunderbar, er strahlt so weiss und lebendig, und entwickelt erst nach und nach seine schöne Patina, die dann einen deutlich dunkleren Charme beinhaltet. Dunklen Sandstein verbinde ich mit Alter und Langlebigkeit. Das kann man von nunmehr 9 Jahre altem hier verbauten Sandstein nicht sagen, aber diese Atmosphäre (s. Blogeintrag) verbreitet er. Wir haben die Steine nur lose und über Kreuz gelegt. Über Kreuz, damit sie stabil aufeinander liegen können und ohne Verbundmaterial, damit auch Insekten die Möglichkeit haben, sich anzusiedeln. Das war auch einige Jahre erfolgreich; nur mittlerweile haben wir das Problem, das die Hängeulme beginnt, so richtig zu wachsen. Sie schafft tiefen Schatten und die Mauer beginnt dadurch für andere Tiere interessant zu werden. Für wen, haben wir noch nicht herausgefunden, spätestens die Wühlmaus wird sich freuen, das tut sie schlussendlich immer.

Die Bepflanzung auf der Terrasse erfolgte mit dem Zwergflieder, Syringa meyeri ‚Palibin‘*, einfach, weil er gut mit Trockenheit zurechtkommt und mit einer späteren Blüte als der Gartenflieder UND mit einer Nachblüte punktet. Seitdem wir diesen Flieder haben, macht er in punkto Blüte wirklich Freude, er duftet durch den ganzen Garten und verbreitet den Duft von Honig. In der Blütezeit verbreitet dieser Duft noch mehr entspannende Atmosphäre auf der Apfelterrasse. Der Baum spendet lichten Schatten, die Zierflieder geben Sichtschutz und Duft, der Kaffee verbreitet sein eigenes Wohlgefühl und der Hund liegt unter dem Tisch. Herrlich. Am Baum findet sich noch das Beet, das die Hausterrasse umgrenzt und bietet dadurch noch solch Hintergrundgebrumm, wie es nur fleissige Insekten hervorrufen, die alle nektar- und pollentragenden Stauden aufsuchen. Die Blüte des Flieders fällt zusammen mit der Blüte der Apfelbeere, der Aronia melanocarpa 'Viking'*. Auch das ist eine Blütenkombination nach meinem Herzen. Über die Apfelbeere werde ich noch einen Eintrag schreiben, allerdings erst im Herbst, wenn genug Photos entstanden sind.

Zierflieder 'palibin' und Aronia
Der Zierflieder vor der Blüte der Aronia

Im Herbst braucht man nur träge den Arm zu heben und sich einen wohlschmeckenden Apfel zu pflücken. Was will ein faules GärtnerInnenherz mehr? Viele Gäste haben wir schon unter dem Apfelbaum bewirtet, es ist ein wunderbarer Platz, um gemeinsam gute Stunden zu verbringen. Von der Apfelterasse haben wir einen wunderbaren Blick in den Garten, wenn man weiss, wo (noch) Lücken zu finden sind. Im Laufe der Jahre sind einige Ausblicke verschwundern, einfach zugewachsen. Das war der Plan; allerdings wünsche ich mir den ein oder anderen Ausblick zurück. Als ich mir die Bilder für diesen Beitrag angeschaut habe, fiel mir das wieder auf. Wir wollten Sichtschutz und einen geschützten Bereich, den haben wir geschaffen und bekommen. Nun können wir uns entscheiden, welchen Blick oder welche Athmosphäre wir haben wollen. Auf der Apfelterasse Geborgenheit, auf der Hühnerterasse Freiheit und Weite des Blicks oder auf der Hausterasse leichtes Nutzen für gemeinsame Mahlzeiten. Schön, wenn Auswahl besteht.

Unterlage für den Zierflieder 'Palibin'
Überraschung: Liguster als Unterlage?

Wenn es denn kalt wird und unangenehm, bauen wir den Tisch ab, stellen die Stühle unter und lassen den Platz in Ruhe. Vom Fenster aus, haben wir eine schöne Aussicht über den Garten und die Apfelterrasse rüber zu den Hühnern, bis dann im Frühling die Apfelblüte uns wieder raus treibt, um alles wieder aufzubauen und das nächste Gartenjahr zu beginnen. Ein paar Zwergflieder haben es nicht geschafft und musste ausgetauscht werden. Da die Flieder auf einer Unterlage wachsen, habe ich eine Unterlage aus der Hecke entnommen und in den Hühnergarten (s.Blogbeitrag) gesetzt, den Busch am Rand habe ich aber stehengelassen und die abgestorbene Pflanze abgeschnitten. Was für eine Unterlage das ist, weiss ich nicht, ich bin auf das Frühjahr gespannt. Die Unterlagen treiben bei den Heckenfliedern auch aus, die schneide ich regelmässig ab. Ob ich bei der Pflanzung den fehler gemacht habe, sie nicht tief genug eingepflanzt zu haben? Ich hatte mich an die Regel gehalten, die Pflanzhöhe wie im Topf vorgesehen, zu wählen. Ich denke, nach all den Jahren kann ich das nicht mehr ändern, höchstens weiter aufschütte könnte ich, dann würde aber wieder ein Gefälle hin zur Terasse entstehen.... Hmmm, ich lasse es wohl so und schneide aus, was nicht dahin gehört.

Eine grüne duftende Umfriedung, wie für die Apfelterasse schafft Geborgenheit und ein Fest für die Nase und den Gaumen!


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Oliver Felinger

Von: Oliver Felinger

Am:

Um: 11:30

Hallo,
spannender Artikel! Die "Apfelterrasse" finde ich sehr schön.
Habe ich auch mal als kleine Apfelallee entlang der Auffahrt bei einem Haus gesehen, hat mir ebenfalls sehr gut gefallen:
...
...
Viele Grüße und weiterhin viel Erfolg beim Gärtnern und mit deinem Blog!
Oliver

Antwort von Gartenphilosophin

Vielen Dank,

das der Blog gefällt. Die Apfelterrasse ist wirklich ein echter Lieblingsplatz.

LG
Die Gartenphilosophin

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