Dieser Frühling aber auch

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Ein Frühlingsblick in den Garten




Apfelblüte im Garten der Gartenphilosophin
Apfelblüte im Frühjahrsgarten

In der Zeit, in der sich alles erneuert, alles grünt und blüht, kann auch ich die Gunst der Stunde nutzen und meine Gedanken ebenfalls schweifen lassen. Es entstehen neue Ideen, sie entwickeln sich oder ich denke an einem alten Thema herum!


Regentropfen
Im Großen und Kleinen gibt es so viel zu betrachten

Die Zeit im Garten, zumal im Frühling, ist genau richtig dafür! Peterson und ich sitzen am Wochenende morgens wieder glücklich auf der Hühnerterrasse und geniessen in der Sonne die ersten Kaffees. 
Das ist für sich genommmen immer ein kleines Morgenfest. Gesicht in die Sonne, Kaffee in der Hand. 
Man kann da kurz nach dem Aufstehen ja noch nicht von einer Auszeit reden, die war ja gerade. Trotzdem fühlt es sich so an. Die Zeit vergeht, die Gedanken fliegen oder konzentrieren sich an einer Idee, je nachdem, ob Peterson und ich reden oder einfach unseren Gedanken nachhängen.

Frühlingsmorgen im Garten, Ulme, Ulmus glabra
Die Ulme in der Morgensonne

Der schweifende Blick durch den Garten ist dabei hilfreich, denn es gibt viel zu sehen und zu beobachten.
 Alleine die Sonne auf ihrem Weg hinter den Büschen und Bäumen zu beobachten und zu sehen, wie sie die Pflanzen von hinten nachzeichnet, ist genial! Da sie da jeden Tag tut, die Büsche und Bäume sich aber verändern und auch die Sonne täglich ihre Bahn leicht ändert, ist kein Morgen wie der andere. 
Diese leichten Veränderungen lassen mich immer wieder erkennen, wie sich ändernde kleine Details Einfluss auf das große und ganze Bild haben. Nichts ist heute so, wie es gestern war, ausser ich betrachte es nur von einer bestimmten Warte aus, deren Blickpunkt ich nicht verändern will.

Tulpe im Garten
Diese Tulpe steht unter der Ulme

An dieser optischen Ausrichtung und ihren immerwährenden Veränderungen hangeln sich dann Themen, Gedanken entlang. 
Da das Licht am Morgen und auch das Frühlingsmorgenlicht im speziellen immer ein besonderes Licht ist, ist mein Gehirn abgelenkt und lässt sich gleiten. Wenn sie Lust hat, kommt dann die Gartenseele mit ins Spiel, die sich zu Bild meldet und ihre Ideen einbringt…
Heute Morgen ergab das ein sehr arbeitsintensives Bild, das auf dem inneren Monitor erschien.

Die Hühnerterrasse der Gartenphilosophin
"Hier muss etwas passieren"! Sagt die Gartenseele

Die Hühnerterrasse wird umgestaltet

Nicht unbedingt die Terrasse, die braucht nur ein paar neue Schrauben; der Bereich vor ihr ist in die Jahre gekommen. Meine Holzkistenumrandung ist morsch und auseinander gebrochen.
 Die Erdbeeren, die hier lebten, sind dem letzten Sommer zum Opfer gefallen, nur wenige sind wieder da, dafür hat der Kleine Sauerampfer ihren Platz eingenommen.

Kirschblütenhanamie
Die Zierkirsche beginnt, zu blühen


Mit einem Wort: die Gartenseele beschwert sich, das das da niemandem nutzt und ich gefälligst aktiv werden soll. Manchmal kann sie sehr bestimmend sein…



Steinhummel als Bestäuber, Obstbaum, Gelber Edelapfel
Die Steinhummel ist recht konstant vertreten über die Jahre

Die Unterschiede des Frühlings

Neben der Bestimmtheit des Gartens, mir eine Aufgabe erteilt zu haben, sitze ich aber auch da und sinne über den Frühling an sich nach:
Was mir ganz interessant erscheint, ist, das ja kein Frühjahr wie das letzte ist. Eine etwas platte Weisheit, ich weiss. Das mache ich daran fest das z.B. die Pflanzen, die im letzten Frühjahr der Renner waren, in diesem Jahr kaum besucht wurden.

Muscariblüten unter der Ulme, Ulmus glabra im Frühlingsgarten
Die Muscari werden dieses Jahr links liegen gelassen. Oder rechts.

Die Traubenhyazinthen sind so ein Beispiel. Im letzten Frühjahr waren sie heiss begehrt, in diesem Frühjahr wurden sie links liegen gelassen.
 Sie sind auch nicht so schön gewachsen, wie im letzten Jahr. An einigen Stellen mager und unbesucht, an anderen Stellen üppiger als im letzten Jahr, trotzdem unbesucht.

Gänsekresse
Löwenzahn und Gänsekresse wurden umschwärmt

Der Löwenzahn, erlebt es gerade eher umgekehrt, im letzten Jahr war er weniger interessant als in diesem Jahr.
Löwenzahn lasse ich sich nicht aussamen, blühen darf er aber immer. Im letzten Jahr waren viele von der blühenden Vielfalt des Gartens abgelenkt und haben ihn nicht besucht. In diesem Jahr, in dem ein ganz anderer Frühling vorherrscht, wurde der Löwenzahn fast schon bedrängt. In meinem Ostergruß könnt Ihr das sehen.

Flieder, Syringa vulgaris, im Garten
Flieder kommt bei mir mit allen Wettersituationen zurecht

Es war allerdings völlig trocken und Ernteeinbussen an vielen Stellen zu verzeichnen. Da unser Boden kein Wasser hält, habe ich notdürftig versucht, ein Überleben sicher zu stellen. 
Der Winter brachte ebenfalls kaum Niederschläge und trocken ist es 2019 wieder.

Wildtulpen
Die Tulpenblüte fiel ebenfalls mager aus

Die Pflanzen, die ja im letzten Jahr in der Knappheit ihre Knospen und Triebe angelegt haben, sind dieses Jahr nur spärlich unterwegs. 
Das ist auch schlau, denn warum sollten sie üppig anlegen, wenn es keine Feuchtigkeit gibt?
 So sind sie hoffentlich auch für dieses Jahr gerüstet, indem sie sich schonen.

Frühlingsgreiskraut
Unter den wilden Gartenmitbewohnern sticht das gelbe Greiskraut hervor

Wir werden unsere Gartengesellschaft eher den klimatischen als den gartenkünstlerischen Aspekten angleichen müssen, auch das lehrt mich dieser Frühling. Das muss uns nicht schrecken, denn viele Pflanzen, die aus Europa stammen und züchterisch nicht zu stark bearbeitet wurden sind gartenwürdig UND schön. Auch die wilden, sich selber ansiedelnden Pflanzen können den Garten beleben und verschönern!

Tulpen im Garten
Einizelne Tulpen halten sich, die meisten sind jedoch verschwunden

Meine Pflanzen sind eh „Kummer“ mit Trockenheit gewohnt. Die, die das nicht aushalten haben sich ganz schnell verabschiedet. 
So erscheint mir mein Garten gerüstet und hat eine Grundlage, mit der ich arbeiten kann, denn natürlich finden immer weiter Veränderungen statt. Große und kleine Veränderungen, wie auch im richtigen Leben ausserhalb meiner Hecken.



Gartenrotschwanzküken ruht sich im Garten aus
Ein flügges Gartenrotschwanzjunges ruht sich aus

Diese Veränderungen sind ja auch spannend, denn wir müssen hinschauen, versuchen, zu verstehen und dann reagieren.
Schaffen wir eine Gartengesellschaft, die mit diesen klimatischen Bedingungen gut zurecht kommt, dann bleibt unser Garten, jung, frisch, lebendig und schön sowieso.

Rotkehlchen im Garten der Gartenphilosophin
Wenn der Garten stimmt, kommt das Rotkehlchen von allein

Meine Antwort ist, auf den Garten mit der Vielfalt der heimischen, mitteleuropäischen Pflanzenwelt zuzugehen, um ihn zu befähigen, mit dem Klima der letzten Jahre zurecht zu kommen.
Diese Pflanzen sind an unsere Gegebenheiten optimal angepasst und haben eine innere Gelassenheit, sich anpassen zu können.
Exoten sind da schnell überfordert, da sie besondere Pflege benötigen, um zurecht zu kommen. Das ist mir zu kompliziert und aufwendig, ich bevorzuge es, den Garten auch sich selber mit entwickeln zu lassen.

Flexibilität in den Gedanken rund um den Garten ist und bleibt Trumpf!

 

Falls Dir noch Pflanzen für den Garten fehlen, keine Gärtnerei in der Nähe ist, dann freue ich mich, wenn Du sie über diesen Link bestellen willst. Es entstehen Dir keine Mehrkosten.

 

 

 


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