Fröhliche (gelbe) Ostern!
von Gartenphilosophin
Ein schönes Osterfest wünsche ich Euch aus meinem Garten. In GELB!
Ostern hat traditionell mit Eiern zu tun. Sie sind der Inbegriff des beginnenden Lebens. Eier setzen sich aus Eiklar und Eigelb zusammen. Da nehme ich mir diese österliche gelbe Farbe heraus und verbinde sie mit Sonne, Löwenzahn, Fingerkraut und allem, was mich im Moment im Garten in gelb anstrahlt!
Diese ganzen kleinen unscheinbaren oder auch auffälligen wilden Schönheiten haben hier im Moment ihren großen Auftritt. Sie versorgen JETZT diese ganzen unscheinbaren und auffälligen Insekten. Das ergibt dann solche Bilder wie oben: Die Feuerwanze im Schatten des Löwenzahn hat einen entspannten Platz gefunden, oder?
Diese wilden Schönheiten dürfen und sollen in meinem Garten blühen, denn die Obstbaumblüte wird in diesem Jahr eher mager ausfallen. Es sind nur wenige Knospen zu erkennen, was nach dem trockenen letzten Jahr auch kein Wunder ist. Der Baum muss sich schonen.
Die Zierjohannisbeere ist mit ihrer Blüte durch, die Kornellkirsche wurde wegen des ungünstigem Wetters gar nicht besucht. Bis die Obstblüte kommt, können sich alle jetzt fliegenden Insekten trotzdem versorgen und hoffentlich genug Vorräte in den Brutanlagen anlegen, um die nächste Generation durchzubringen!
Auch das ist Ostern:
Der Neubeginn und die Wiederkehr der Lebendigkeit. Die Natur lässt sich nicht aufhalten und grünt, „gelbt“ und wächst. Nur leider aufgehalten von der wieder bestehenden Trockenheit hier. Wir hatten wenig winterliche Niederschläge und auch jetzt keinen Regen.
Deshalb ist es wichtig, alles, was im Moment blüht und normalerweise Gefahr läuft, als Unkraut ausgerupft zu werden, stehen zu lassen. Jede Blüte bildet eine wichtige Nahrungsgrundlage! Für die jetzige Generation der Insektenwelt. Was sie jetzt finden, bietet der nächsten Generation Nahrung!
Zum Rasenmähen und Ausstechen gibt es noch genug Gelegenheit, im Moment helft Ihr, wenn Ihr gelassen zuschaut und stehen lasst.
Über die Ostertage habt Ihr vielleicht die Musse, hinzuschauen, wer wo sitzt und in den Pollen wühlt. Hummeln, Wespen, Bienen, Wildbienen, Käfer und Massen an Fliegen! Wanzen und Schmetterlinge! Alle sind mit der Suche beschäftigt, finden in Taubnesseln, Löwenzahn, Gundermann, Wilden Stiefmütterchen, Labkraut, Gänseblümchen, Fingerkraut usw. reiche Kost!
Lustigerweise werdet Ihr viele nur von hinten kennenlernen. Vorne auf der Suche, hinten das Halten der Balance und ablagern der Pollen.
Was Ihr auch beobachten könnt, ist die Flugakrobatik der Vögel, die auf der Jagd nach Insekten sind. Wilde Verrenkungen, die mir bisher leider nicht gelungen sind, auf das Bild zu bannen.
Was ich über Ostern tue?
Das, was ich immer tue, im Garten eine Tasse Kaffee oder den Photoapparat in der Hand halten und entweder einen Schluck nehmen oder ein Bild machen. Bisher habe ich da noch nichts verwechselt…
Philosophieren über dies und das. Mehr nicht.
Ein leicht schlechtes Gewissen habe ich doch, denn eigentlich muss ich weiter krauten. Da ich ständig von Flugaktivitäten abgelenkt werde, komme ich nicht dazu.
Das Gras muss schon noch aus den Beeten und die Giesskanne muss auch wieder Arbeit verrichten. Die Büsche, die ich letztes Jahr gepflanzt habe, benötigen Wasser, einige Stauden auch.
Das Krauten verschiebe ich lieber auf später, das Giessen nicht. Nach Ostern ist auch noch Zeit. Über Ostern geniesse und giesse ich und freue mich am Leben!