Frühlingserwachen
von Gartenphilosophin
Frühling gibt sich schon das erste Mal zu erkennen
Die letzten Tage waren gigantische Tage:
Voller Sonnenschein, Wärme und Licht.
Frühling.
Die Temperaturen waren so freundlich hoch, das schon die ersten Insekten unterwegs waren. Sie haben mich und die Kamera an die jetzt blühenden Pflanzen genagelt.
Blüten für das Auge und die Vielfalt!
Wieder beginnt die Zeit, in der ich Stunden im Garten verbringe und Insekten und Pflanzen beobachte:
Wie sieht die Knospe aus?
Was passiert, bis sie sich zur Blüte entwickelt?
Wer ausser mir hat Interesse an diesen Blüten?
Was geschieht nach der Blütezeit?
Nun diese letzte Frage hat noch etwas Zeit.
Obwohl, wenn ich mir die Haselnuss ansehe...
* Alle hier gesetzten Links führen zur Baumschule Horstmann und können dort bestellt werden.
Blüte der Hamamelis
Im Moment ist es bei der Hamamelis intermedia* besonders spannend: Schaut, wie sie ihre Blütenblätter aufgerollt in der Knospe „aufbewahrt“ und dann, wenn die Sonne scheint, diese wie Fahnen ausrollt.
Das strahlende Gelb, in Verbindung mit der roten Mitte lockt alles an, was fliegt und bei den Temperaturen schon unterwegs sein kann.
Welche Insekten sind schon unterwegs?
Wer trifft sich wo?
Diese Frage finde ich das ganze Gartenjahr über spannend.
Das besonders Spannende: Wir haben Februar. Die Zeit von Schnee und Kälte, oder wenigstens von Regen und 5° plus.
Es ist aussergewöhnlich früh für Flugaktivitäten und löst in mir gespaltene Gefühle aus.
Wärme und Sonne sind super; was ich aber im Moment eigentlich möchte, ist Regen oder Schnee, eigentlich noch mehr Ruhe für die Natur.
Ruhezeit der Insektenwelt
Klar, wenn es wieder kälter wird, werden auch die Insekten sich wieder zurückziehen. Bis dahin haben sie sich in meinem Garten versorgen können. Da braucht es Vertrauen, das sie daran nicht zugrunde gehen. Die Hamamelis hat in den letzten Jahrenim Winter wohl so vor sich hin geblüht. Ich dachte, das sie halt nur für das Auge gut ist. Nun habe ich gelernt, das sie auch eine Pflanze für alle Fälle ist.
Wenn man die Begeisterung betrachtet, mit der die Fliegen sich in die Blüten versenken, dann hat sie ab heute den Stellenwert einer insektenfreundlichen Pflanze in meinem Garten.
Wasser gegen die Trockenheit
Zugrunde gehen nur meine neu gesetzten Pflanzen, die brauchen Wasser. Also beginne ich, im Februar gegen die Trockenheit anzugiessen.
Im Herbst habe ich meine Einfahrt mit Potentilla, Großblütiges Fingerkraut* und der Rose "Ballerina"* umsäumt. Die müssen nun versorgt werden und die gepflanzten Büsche aus dem letzten Jahr ebenfalls. Die Potentilla und die Rosen sollen die Einfahrt nicht nur zieren, sie gelten auch als ideale Nährpflanzen für Insekten und dann für die Vögel in Form von herbstlichen Hagebutten.
Vorfrühlingsblüher
Mein Garten ist ja mit einigen Vorfrühlingsblühern bestückt, damit bin ich hoffentlich gerüstet, der Tierwelt Nahrungsgrundlage rund ums Jahr zu bieten. Das Schöne ist ja, das die Blüten, die es dafür auch braucht, mir selber in der Betrachtung so viel bieten, s.obige Fragen.
An Blüten sind meine Augen schon seit längerem verwöhnt mit der Haselnussblüte. An denen sah ich keine Flugaktivitäten, das braucht die Hasel auch nicht, denn sie lebt von der Windbestäubung. Schlau bei der frühen Blüte.
Winterduftschneeball
An der Westseite des Grundstücks beginnt der Winterduftschneeball, Viburnum bodnantense*, sich zu entwickeln. Er ist etwas langsam und steckt eine Weile im Knospenstadium fest. Auch das ein schöner Anblick.
Ein paar Krokusse sind zu sehen. Entweder sind meine Altbestände im letzten Jahr vertrocknet oder sie beginnen noch, sich zu zeigen.
("Es ist Februar" Zitat: Gartenphilosophin...)
Von den „Alten" zeigen sich nur ein paar gelbe Krokusse. Auf der Besetzbaren Kräuterspirale steckt die Entwicklung auch fest und der Austrieb der vielen Zwiebeln aus dem vorletzten Jahr lässt auf sich warten.
Es ist Februar… Das muss ich mir immer wieder vorsagen…
Blütenstar des Monats Februar
Ein echter Hingucker, sozusagen der Blütenstar des Monats Februar ist die Hamamelis. In diesem Jahr gibt sie sogar einen leichten Duft ab, frisch zitronig. Sage ich, das sie diskret duftet. Meine Jüngste riecht sie sehr extrem über Meter hinweg. Mit ihr tun das scheinbar auch die vielen Fliegen, die sich auf der Hamamelis niedergelassen haben und sie begeistert frequentieren. Es hat eine Weile gedauert, bis ich erkannt habe, welche Kleinchen da schon unterwegs waren.
Über die warmen Tage hinweg kamen dann auch die größeren Fliegen hinzu und es brummte in allen Tonlagen in der Hamamelis.
Der tiefste Ton kam dann von einer Hummelkönigin, die sich an die Hamamelis verirrte und verärgert wieder wegflog.
Christrosen für Hummeln
Sie mag wohl keine zitronige Frische, sie mag Christrosenduft und -geschmack.
Nach dem wunderbar warmen Wochenende wurde es wieder frischer und sie kam nicht so recht weg aus der Blüte der Christrose, Heleborus niger*. Sie ruhte ein paar Tage dort in der Blüte, versorgte sich mit trägen Bewegungen aus ihr und wartete auf einen wärmeren Tag. Als der kam, flog sie weg und ich nehme an, sie hat sich noch einmal wieder zurückgezogen, denn nun ist es wieder wolkig und kühler.
Für mich und alle, die diese Tage auch hatten, war es ein wunderbar warmer Vorgeschmack auf den kommenden Frühling!
In mir ist jedoch die Spannung präsent, das wir Regen ganz dringend brauchen. Wir leiden noch immer an der Trockenheit des letzten Jahres. Es gab keinen den Boden durchdringenden Regen.
Dennoch ist die Wärme ganz belebend und wird gleich und direkt mit dem ersten Kaffee auf der Hühnerterrasse genossen.
Es ist schon ein bisschen wie die Gartenkaffeesaison einleiten, auch wenn uns klar ist, das wir da noch mit langen Pausen zu rechenen haben werden. Hoffentlich!
Der erste Gruß des Frühlings belebt die Geister; den Meinen und die meiner Gartenmitbewohner!
*Alle gesetzten Links führen zur Baumschule Horstmann.