Gutes Gartenchaos im Schnee
von Gartenphilosophin (Kommentare: 0)
Dieser Sonnentag im "Schneechaos"!
Es hat geschneit!
Jawohl!
Hier im Norden!
Chaos allerorten,
Schneeverwehungen ohne Ende!
1cm Neuschnee!
Damit kommen wir Nordlichter kaum zurecht.
Das Schöne am Schnee
ist, und deshalb berichte ich darüber, das mit dem Schnee auch die Sonne kam. Das macht das Leben gleich schöner! Die Laune hebt sich, die Sonne, die man sonst im Herzen suchen und finden musste, macht sich belebend im Garten bemerkbar!
Kommt mit, ich zeige Euch, warum es den Garten gleich noch schöner macht, wenn im Herbst nicht alles akribisch aufgeräumt wird!
Aus den Regentropfen der vergangenen Tage wurden nun Eistropfen. Nun, das ist einer der wenigen Gründe, warum doch etwas Ordnung vor dem Winter geschaffen werden sollte, denn die Gefahr ist groß, das diese Hähne aus Plastik kaputt frieren.
Einige wenige Dinge räume ich wirklich weg, das sind die Bewässerungsschläuche und eigentlich auch die Wasserhähne. Der Winter kam aber nun so überraschend und schnell, das habe ich nicht geschafft...
Bleibt die Hoffnung, das es ab morgen wieder das übliche Wetter wird.
Frau Rubens
ist wie immer erfreut über jedes Wetter. Wenn ich morgens aus dem Haus gehe, begrüßt sie mich immer mit ihrer gut gelaunten Ausstrahlung. Ihr Anblick zeigt mir immer wie das Wetter ist. Heute hat sie ein Schneemäntelchen angelegt.
Auf dem Weg zum Stall freue ich mich mit ihr über dieses schöne Wetter.
KEIN WIND! KEIN REGEN!
Dafür das Versprechen auf einen sonnigen Tag!
Der Gartenrundgang
Nach dem Füttern gehe ich gleich und hole meine Kamera.
Ein Gartenrundgang ist angesagt, denn nun zeigt sich, das alles, was ich im Herbst nicht abgeräumt habe, den Garten mit Schneehauben schmückt. Viele alte Samenstände, die die Vögel schon geplündert haben, werden durch diese kleinen Hauben hervorgehoben. So wird aus den alten Sonnenblumenköpfen noch ein erfreulicher Anblick. Zuerst dienten sie den Meisen als Futterplatz, nun meinen Augen als Augenschmaus.
Die Astern
haben auch neue Kappen auf. Astern (LzBB) sind ja nach wie vor meine Lieblinge. Sie sind unkompliziert, das ganze Jahr ein Hingucker. Im Herbst werden sie sehr gut angeflogen und dienen im Winter den Insekten als Ruheplatz. Sie stehen auf engem Raum mit ihren vielen Stengeln und bieten dadurch viel Platz und Möglichkeit. Heute habe ich sogar einen Zaunkönig beobachten können, wie er in den Astern* geschäftig hin und her flog. Hoffentlich bekomme ich ihn auf ein Bild...
In der Wiese steht
viel wildes Kraut und die alten Samenstände der Wilden Möhre. Obwohl noch keine Sonne zu sehen ist, geht sie gefühlt bei diesem Anbllick auf.
Samenstände stehen lassen, bedeutet auch, diesen wichtigen Pflanzen die eigene Vermehrung im Garten zu ermöglichen. Gerade die wilde Möhre wandert durch meinen Garten und ist mal hier,mal da zu finden. Immer präsent, nie störend.
Alles, was ich stehen lasse, hat so die Chance, sich weiter auszubreiten und auch im nächsten Jahr den dazu passenden Insekten ein Nahrungsangebot zu bieten. Ohne mein Zutun, einfach durch stehen lassen. Leicht gekrönt mit Schnee.
Die Gartenelfe
erinnert mich dann noch einmal an die Härten unseres norddeutschen Winters. Wir haben hier ja immer am ersten Tag mit Schnee riesen Probleme, heil von A nach B zu kommen. Die Massen an Schnee auf der Elfe erinnert mich daran, das heute nur vorsichtig gefahren werden darf...
Bis morgen haben sich alle an den Schnee gewöhnt, heute ist noch große Gefahr. Morgen der Schnee weg.
Dann geht die Sonne auf...
und endlich zeigt sich der Garten im schönsten Anblick!
Wenn wir seit Wochen ohne nennenswerte Sonne auskamen, dann ist ihr Anblick so etwas von erfreulich, das ist gar nicht beschreibbar. In Verbindung mit Schnee ist es noch einmal so prächtig! Mit blauem Himmel fehlen fast die Worte.
Hier mit dem Blick in den Haselnussstrauch* könnt Ihr das vielleicht verstehen. So blauen Himmel habe ich lange nicht gesehen, das gelb der Haselnusskätzchenknospen ist fast berauschend!
Auf der Besetzbaren Kräuterspirale
gehe ich natürlich auch gleich schauen. Was tut sich da?
Die Sonne hat noch keine große Kraft, sie taut den Schnee nicht weg, sondern lässt ihn strahlen!
Mit ihm strahlen dann auch die Stauden um die Wette!
Das aufrechte Fingerkraut, das ich an das Totholz gepflanzt habe, leuchtet ganz besonders, obwohl es eher grau und dunkel ist!
Eigentlich soll die Besetzbare Kräuterspirale keine krautigen Anteile über den Winter behalten, damit es durch Zersetzung keinen Nährstoffeintrag gibt. Das habe ich bisher missachtet und werde nun durch diesen Anblick belohnt.
Der Schnee hat ein Zeichentalent, er zeichnet Konturen sehr schön nach, wenn er nicht zu stark gefallen ist. Hier an dem Grashorst ist das schön erkennbar, jeder Halm wird nachgezeichnet und wird dadurch noch einmal besonders betont.
Die Krokusse, die ja schon im Regen eine gute Figur gemacht haben, weil sie mit frischem Grün punkten, sind im Schnee ebenfalls prächtig anzusehen. Denen wünschte ich eher etwas mehr Schnee, so hoch, das sie gerade mal aus der Decke hervorlugen würden. Aber, ich will nicht unzufrieden sein und freue mich an dem Anblick auch, denn er hat mit Sonne zu tun.
In sechs Wochen kommen dann hoffentlich schon die ersten Hummeln und Wildbienen geflogen!
die kleinen Astern alpinus* sind auch nach der Blüte ein Hingucker. Sie scheinen hier in der Besetzbaren Kräuterspirale auch als Schneefänger zu dienen. So viel Schnee auf einen Haufen habe ich sonst nirgendwo gesehen.
Habe ich eigentlich schon erwähnt, das ich Astern sehr mag?
Im restlichen Garten gibt es auch viel zu betrachten
Die Diervilla* ist dafür ebenfalls ein interessanter Strauch. Auch jetzt, mit dem bisschen Schnee. Sie zieht mit ihrer schönen Blüte den ganzen Sommer über unglaublich viele Hummeln an. Da sie eine Langzeitblüherin ist, gefällt mir das sehr. Sie kommt in meinem trockenen Boden gut zurecht und stellt wirklich keine Ansprüche. Allerdings braucht sie relativ viel Platz. Da ich sie nicht zurück schneide, hat sie mittlerweile bestimmt 3qm eingenommen. Sie verliert ihre Blätter, hält aber noch den ein oder anderen Samenstand. Daher punktet sie dann auch an diesem heutigen Wintertag.
Die Zinkwanne hat noch keinen rechten Platz. Sie lädt zwar zum Bade ein, das Wasser ist eingelassen. Dennoch bedanke ich mich, denn es ist eingefroren und so ein kaltes Bad will ich nicht nehmen...Brrrrr.
Irgendwie hat sie noch keinen rechten Platz und keine rechte Aufgabe erhalten; ich bin gespannt, was aus ihr noch werden wird.
Vorerst steht sie in der Sonne ...
Die Malven
haben sich im Garten auch aufgemacht, ihn zu erobern. Da sie irgendwie überall zurecht kommen, sind sie überall zu finden.
In den Beeten, in der Wiese, unter Bäumen, einfach überall. Malven* stören mich nie, sondern sind in ihrer langen Blütezeit ebenfalls eine wertvolle Bereicherung des Blütenbüffets für die Insekten des Gartens. Über sie werde ich auch noch einmal ausführlich berichten.
Bei dem Anblick fällt mir auf, das hier vieles stehen bleibt als Erinnerung, was ich noch weiter ausbauen will oder worüber ich noch schreiben möchte.
Gartenerinnerungen an mich.
Die restlichen Mispeln
die noch am Baum hängen, erstaunen mich. Eigentlich sind um die Zeit keine mehr am Baum. In diesem Jahr schon. In der Sonne machen sie einen guten Eindruck. Meine Mispelernte* steht noch vor der Haustür und wartet auf Verarbeitung. Eine weitere Erinnerung, was noch zu tun ist. Nun, ich gehe erst einmal weiter durch den Garten und versuche, den Auftrag zu vergessen.
Aufschieberei im Sonnenschein - ein weiterer Grund, den Garten nicht zu sehr aufzuräumen...
Weiteres Winterfutter
In den Nachtkerzen* finden sich noch viele Sämereien. Sie dienen als stille Reserve für einige Vögel. Werden sie von ihnen nicht gefressen, dann sind sie die Reserve für die nächsten Generationen der zweijährigen Schönheiten.
Wenn sie sich im Garten etabliert haben - was sie immer tun - dann werden sie von viele Insekten besucht. Nachtkerzen blühen ebenfalls sehr lang und bieten vor allem nachtaktiven Insekten viel Nahrung. Das kommt den Fledermäusen zugute. Tagsüber werden sie noch von Schwebfliegen besucht, die ich sehr gerne beobachte.
Als Gipfel zeigen sich die ersten Knospen an den Büschen.
Der Winterduftschneeball, Viburnum bodnantense 'Dawn'* beginnt den Reigen. Mittlerweile ist es so warm geworden, das aus dem Schneehäubchen eine leichte Eisschicht geworden ist. Sie fängt das Sonnenlicht nochmal so schön ein!
Die erste Farbe kehrt zurück,die Sonne lockt Mensch und erste Knospen hervor. Der Schnee tut sein übriges, mich mal aus dem Winterschlaf für eine längere Zeit in den Garten zu locken!
In meinem leichten Naturgartenchaos können sich ganzjährig alle wohl fühlen. Dafür braucht es keine Ordnung, sondern, eher viele Nahrungsangebote und Blickfänge! Na gut, auch Sonne! O.K. auch etwas Schnee!
Gartenchaos ist gutes Chaos, denn es bringt im ganzen Jahr Lebendigkeit!
*Wenn Euch meine Pflanzen inspiriert haben, könnt Ihr sie gerne über die gesetzten Links in der Baumschule Horstmann einkaufen gehen,oder Euch über den Link unten dort einfach mal so umschauen.
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