Mistprojekt III- Das Finale

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Wie ist es denn nun ausgegangen?

Tintlinge auf Mist
Pilze stellen sich schnell im Mist ein

Nachdem mich doch einige gefragt haben, wie mein Mistexperiment nun ausgegangen ist, will ich endlich darüber schreiben.
 Ich hatte das immer aufgeschoben, weil ich nicht so recht wusste, ob es gescheitert oder ein Erfolg geworden ist.
Deshalb sei gesagt:
Es ist beides.

Durch die Mistverordnung muss Mist ja nun einmal abgedeckt und auf einer Betonplatte gelagert werden. Deshalb hatte ich mir diesen großen Obstcontainer bestellt, weil ich kein Dach und Betonboden bauen wollte. 
In diesen Container hatte ich mehrere Karren Äpfel untergebracht und diese lagenweise mit Rotteförderer von Plocher geimpft. Jede Lage erhielt eine Giesskanne mit der Rottemischung auf 10 l Wasser.

Mistexperiment
Käfer waren fleissig

Das Ganze habe ich dann über den Winter stehen gelassen, denn im Winter ist die Rotte nicht so schnell.
Über die beiden Beiträge könnt Ihr Euch in Teil I hier und Teil II hier noch einmal informieren.

Das Jahr 2017 war ein Regenjahr, da brauchte ich nur ab und zu den Deckel abnehmen und alles blieb feucht, ohne auszulaufen.
Es ist eine Menge in der Kiste passiert, Fliegen waren aktiv und ebenso gab es eine Besiedelung durch Pilze. Es hat sich auch Wärme entwickelt, wie mein „Fühl-mal-mit-der-Hand-Test“ bewies. Ein Rottethermometer habe ich nicht angeschafft.
Der Containerinhalt hat also gearbeitet, nur abgesackt ist nichts, obwohl alles gut feucht gehalten war.
Über den Winter habe ich es aufbewahrt. Ab dem Frühjahr landete ein Teil in den Hochbeeten den anderen Teil habe ich an eine Nachbarin abgegeben, die regelmässig Kompost bei uns holt.

abgelagerter Mist
Keine echte Veränderung im Blick

Der Kompost sah nun aber nicht anders aus, als der Kompost vom Kompost. Er war nicht fertig als Humus, sondern eher aus der Kategorie „gut abgelagerter“ Kompost, der noch nicht zum Humus geworden ist. Meine Nachbarin hat ihn wie immer im Gewächshaus untergebracht und dort eine sehr gute Ernte erhalten.
Meine Tomatenernte war ebenfalls hervorragend, das wird aber auch daran gelegen haben, das ein neu angelegtes Hochbeet immer eine super Versorgung für Starkzehrer wie Tomaten bereit stellt.

Mich lässt das ein bisschen ratlos zurück, was ich nun erzählen kann. Deshalb habe ich das auch immer aufgeschoben…. 
Betrachten wir die positiven Aspekte:
Es ist reiner Mistkompost also gesund für das Bodenleben der Beete auf die er kommt. Durch das Angiessen mit der Plochermischung habe ich die Rotte lt. Verkäufer gefördert und verbessere damit durch das Ausbringen das Bodenleben und die Bodenqualität.
Das ist ja auch mein Ziel und Wunsch. Nur braucht es dazu etwas anderes als eine Lagerung in Containern.
Das war es im Prinzip schon.

Mistexperiment
Es gibt unterschiedliche Trockenflächen im Container

Betrachten wir die problematischen Aspekte:

Die Rotteförderung erledigt am Besten auf dem echten Komposthaufen ihre Arbeit. Dort kann ich MIst in den Mengen ablegen, wie Platz ist und wie ich denke, das ich im nächsten Frühjahr Kompost brauche. Bliebe ich bei der Containerlagerung, bedeuten acht Karren Mist pro Container, das ich viele Container stapeln müsste und sehr viel Wasser bräuchte, um den Mist feucht zu halten. Gerade in diesem heissen Sommer wäre ich elendig lange mit Wässern beschäftigt gewesen, da es in den Containern zu noch mehr Hitze und Trockenheit kommt als in einer Lagerung auf dem Komposthaufen.
Durch das Stapeln und Wässern bräuchte ich zuviel Maschineneinsatz. Ein hoher Wasserverbrauch wären die weitere Folge. Es entstünde eine unglaublich hohe Plastikmenge, aus Sicht der Umwelt auch nicht zielführend.

Da ich über keinen Gabelstapler verfüge, der die Container aufnimmt und auskippen kann, mussten wir die Box händisch leeren. Ein Arbeitseinsatz, der aus physiotherapeutischer Sicht sehr ungesund ist.
Die Idee der Lagerung in solch einem Container mag funktionieren, bei mir mit meinem Mistaufkommen leider nicht.
Der Aufwand ist zu groß.

Mistexperiment
Der Gartenkompost sah besser aus

Im Sommer hatte ich noch einen Misthaufen mit dem gleichen Aufbau angelegt, der hatte aber keine Chancen, da die marodierende Junghühnerschar sich ständig über den Haufen her gemacht hat und ich nun eher einen Flächenkompost habe… Auch sehr schön, aber nicht in meinem Sinn für das Experimentelle gewesen.
Die Verarbeitung des gesamten Mistes in meinem Garten scheitert einfach an seiner schieren Masse. Dafür bräuchte ich eine extra Fläche, die dann vernünftig bearbeitbar wäre. Damit schliesst sich der Kreis zu dem befreundeten Landwirt, der mir meinen Mist abnimmt. Er lagert ihn auf seiner Miete und bringt ihn dann im Spätwinter aus. Das fördert das Bodenleben dann auf dem Acker oder der Wiese. 
Für meinen Gartenbau und die Herstellung von Kompost für uns und Nachbarn, werde ich also weiterhin den guten alten Garten-Komposthaufen anlegen; vielleicht mit einem besseren Rand gegen hühnernde Marodeure.

Mistexperiment

Nachbarn holen sich gerne frischen Mist vom Wagen, um ihn über den Winter im eigenen Garten zu lagern. Im Spätwinter packe ich auch eine dicke Schicht Rohkompost um die Obstbäume und habe so dann eine ausreichende Düngung. Darüber werde ich noch einmal berichten.
Weitere Container werde ich nicht dazunehmen, soviel steht fest. Dafür werde ich den Kompostplatz vergrößern, damit ich dort komfortabler arbeiten kann und die Hühner auch.
Den Rotteförderer von Plocher werde ich auch weiterhin einsetzen. Er besteht aus Gesteinsmehl und ist so sehr gut für die Bodenfruchtbarkeit.
Meine Einstreu behandele ich auch damit, so das der befreundete Landwirt ebenfalls davon profitiert. Das tun die Pferde ebenfalls, denn sie stehen in einem noch geruchsärmeren Stall, der er ohnehin durch die Eintreu mit Hanf ist.

Ich kann also sagen, das ich den Rotteförderer weiter verwenden werde, die Containerlagerung aber nicht anwende. Die ergibt für mich hier keinen Sinn.
Eventuell werde ich noch einmal die Art der Einstreu überdenken, das wird aber erst in ein paar Jahren sein, wenn ich meine derzeitigen Vorräte aufgebraucht haben werde!

Ob nun mein Mistexperiment geglückt ist? Keine Ahnung! Erfahrung habe ich gesammelt!

 

 


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