Moose und Flechten

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Eine Betrachtung einer kleinen Welt, die große Bewunderung auslöst

Moose auf Sandstein
Viel los mit Moos

Heute ist der erste Wintertag, an dem die Sonne die Sonne schien und die das ERSTE MAL mein Gesicht wärmte. Das war ein echtes Fest für meine Sinne. Die Sonne scheint, die Luft ist richtig kalt aber da, im Sonnenschein, wird mein Gesicht warm!
Genial. Als ich die Pferde versorgte, konnte ich eine Rabenkrähe baden sehen und holte mein Handy aus dem Haus, um das Bild einzufangen und vielleicht mal einen Artikel über die Vögel meines Gartens zu schreiben. Es sind einige Vögel im Garten, nur sind sie schneller als mein Handy. So hat auch dieser Plan nicht geklappt, die Rabenkrähen, die sich sonst völlig entspannt in meiner Nähe aufhalten und da auch baden, rochen den Braten und flogen weg. Sie wollen keinen Blogbeitrag füllen, so die Botschaft. War angekommen. Nun hatte ich das Handy in der Hosentasche und dachte, ich suche Motive, die die Wärme darstellen können. DAS wäre eine echte Aufgabe gewesen.

Leberflechten, nehme ich an...

Es wurde aber lustig, denn der Garten verschloss sich

Er kann nicht wegfliegen, wie die Krähen, aber er kann so richtig die Atmosphäre fallen lassen. Ob Ihr das von Eurem Garten kennt, weiss ich nicht, mein Garten kann das. Ich habe aber nicht aufgegeben und weiter nach Motiven zu meinem Thema gesucht. Mein Blick fiel auf die ersten Rosenknospen, der ‚Nostalgie‘, die schon lange so herrlich den Frühling versprechen und den darauf folgenden Sommer. Nun gut, dachte ich, mache ich da ein paar Bilder. Um Knospen zu photographieren, braucht es einen gewissen Zoom und irgendwie kaspern, bis das Handy versteht, was es scharf stellen soll.

Hornzahn unter Felsvorsprung...

Das Kleine zeigte sich erst in der Suche nach dem Großen

Dann habe ich da so "rumgekaspert" und plötzlich an dem Sessel die Feinheiten des Mooses und der Flechten entdeckt. Wir leben hier in der Norddeutschen Tiefebene, auf Sand, wir leben nicht in felsiger Landschaft.Wenn aber das Kleine im Großen dargestellt wird, dann komme ich mir als Betrachter wie im Gebirge vor. Felsvorsprünge, Abhänge, Steilhänge, Höhlen, alles da. Dazu eine so vielfältige Natur, fast schon eine Wildnis! Es sind so spannende Bilder entstanden und doch nur auf 2 qm Sandstein! Dieser Bericht begann mit Krähen, wanderte zur wärmenden Sonne und endete auf Sandstein, das seine wunderbares kleines Grün so groß darstellen kann, wenn man seine Aufmerksamkeit darauf richtet.

Becherflechten, nehme ich an...

Becherflechte, unerkannte Schönheit

Meinem Smartphone 7+ bin ich ganz dankbar, das es so weit zoomen kann, das meine Augen die filigranen Einzelheiten erkennen können. Die sind mir sogar mit Brille verborgen geblieben. Ich kam an in einer Welt, in der man das Gefühl entwickelt, das gleich ein Zwerg oder Elf um die Ecke linst. Mir fielen allerhand Abenteuer und Phanasy Geschichten ein, die in dieser Welt spielen können. Spannende Bergabenteuer. Im Haus habe ich die Bilder noch mal alle genau angeschaut. Mich haben diese Moose und Flechten so interessiert, das ich mal mein Buch gewälzt habe, ob ich die passenden Namen dazu finden kann. Mein Buch: Der Große Naturführer von 1974 aus dem Franckh Verlag hat mir meine Fragen dann auch gleich beantwortet. Diese Moose und Flechten könnten es sein, wenn ich vergleiche. Bei Wikipedia habe ich dann auch noch nachgelesen, nur bestimmen liessen sie sich schwer im Photovergleich. Nach wie vor finde ich ein gezeichnetes Bild die bessere Bestimmungsgrundlage als ein Photo.

Es sind Gabelzahnmoose, Lebermoose, Flechten und wahrscheinlich alle falsch bestimmt. Gibt es also Kenner der Moose und sie können erkennen, was da auf meinen Bildern ist, dann würde ich mich sehr freuen, wenn diese Kenner sich melden und mir sagen, ob ich falsch liege. Korrigieren erlaubt und gewünscht! Das ist eine der seltenen Gelegenheiten!

Hornzahnmoos, nehme ich an...

Moose sind weltweit zu finden, sie leben in nahezu allen möglichen Biotopen. Sie haben sich vor ca. 400-450 Mio. Jahre entwickelt.  Die verschiedenen  Moosgattungen sind aber nicht miteinander verwandt, soweit ich das richtig verstanden habe. Sie sind auch nicht von männlichen und weiblichen Exemplaren abhängig, sondern sind in sich selbstvermehrend. Die Vermehrung erfolgt über Sporen, da sind sie den Pilzen ähnlich. Moose finden sich auf allen Geweben aber gedeihen auch völlig unproblematisch auf Steinen, an die sie sich anheften können. So auch auf meine Steinen. Moose mögen es feucht und schattig bis halbschattig. Moose lieben auch Rasenflächen, wobei sie es auch lieben, Rasen zu verdrängen. Viele Gärtner können das bestätigen, auch mein Rasen besteht zu weiten Teilen aus Moos. Das finde ich nicht schlimm und lasse ihn da, wo er sich wohlfühlt. Auf den Steinen ist er aber besonders schön anzusehen, denn dort kann er sich gut halten und ausbreiten. Mittlerweile liegen die meisten Sandsteine auch eher im Schatten, da die Hängeulme mittlerweile einen Schattenwurf erzeugt. Deshalb fühlen sich die Moose dort sehr wohl. Die Flechten, die ich photographiert habe, sind eher unter der Ulme an zwei alten Sandsteinplatten und an der Ulme selber angeheftet. Dort sind sie bei genauerem Hinsehen auch unglaublich faszinierend. Bei Wikipedia steht, das Moose zu den Pflanzen gehören, die Flechten aber eher zu den Pilzen und dort eine Sonderstellung einnehmen. Flechten sind Symbionten aus Grünalgen oder Cyanobakterien und Pilzen. In dieser Symbiose erst entsteht das Gebilde Flechte , was mehr ist als beide Partner für sich.

Gelbflechten, nehme ich an... Unter der Ulme am Stein und an der Ulme am Stamm

Es ist so spannend. Während ich das hier schreibe, lese ich im Buch und bei Wikipedia und stelle fest, das ich eine Abhandlung schreiben könnte, wollte ich Euch über Moose und Flechten wirklich aufklären. Dazu bedarf es aber echter Forschungsarbeit, um das irgendwie vernünftig aufzudröseln, ohne mich in biologische Einzelheiten zu verstricken.

Deshalb, schaut Euch die kleine Welt der großne Moose und Flechten an und freut Euch an ihnen. Derweil gehe ich hin und lese mich ein in die Welt dieser kleinen Schönheiten. Dann wird ein Artikel folgen, der etwas fundierter ist als dieser Plauschartikel hier bisher.

Moose und Flechten habe ich heute erst so richtig entdeckt und sie haben mich begeistert!


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Wolfgang Danninger

Von: Wolfgang Danninger

Am:

Um: 14:24

Ich mag die Flechten, da sie zu einer Jahreszeit am schönsten sind, wenn alle anderen Pflanzen im WInterschlaf sind. Sie blühen nämlich in der kalten Jahreszeit, wenn es kalt und feucht ist. Dazu haben sie oft leuchtende Farben, was von vielen leider übersehen wird. Die Luftverschmutzung ist aber für die meisten Flechten ein großes Problem, da sie darauf empfindlich reagieren.

Antwort von Gartenphilosophin

Hallo Wolfgang,

sie sind wirklich faszinierend. Es hat für mich eine Weile gebraucht, bis ich meinen Blick auf die kleinen Schönheiten eichen konnte.

Lieben Gruß
Ulrike, die Gartenphilosophin

Was ist die Summe aus 2 und 2?