Rosen-ein gartenphilosophischer Purzelbaum

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Rosen - Was tun, wenn man ihnen erliegt?

Rosa 'Crown Princess Margareta'
Die 'Crown Princess Margareta' hinter Fingerhut

An Rosen kommt KEIN Gärtner und keine Gärtnerin vorbei. Kaum ein Garten ohne Rosen. Im schlimmsten Falle eine arme kleine Baumarktrose, die im nächsten Jahr für Überraschung sorgt oder auch eine Rose mit Namen, möglichst klangvoll. Das bedeutet für mich, das die Rosen so viel Möglichkeiten bieten, über sie zu berichten, das ich auf alle Fälle mehrere Artikel über sie schreiben werde! In diesem Artikel purzeln wir einfach mal quer durch alles, was mir so spontan durch den Kopf geht.

'Nostalgie' durch Regen verwaschen

Heute will ich beginnen, Euch „anzufixen“, noch mehr Rosen anzupflanzen, wo immer es geht!
Ja, die Rose, sie wird nicht umsonst die Königin der Blumen genannt. Das ist sie tatsächlich. Die Rose ist uns so wichtig, das sie züchterisch zu einer Pflanze in ungewöhnlich vielfältigen Sorten verändert wurde. Die Rose inspirierte zu vielen Zeiten die Menschen, sie wurde als rote Rose zu einem Sinnbild der Liebe und Leidenschaft. Romantische Blumensträusse bestehen aus Rosen, Dichter nahmen die Rose als Sinnbild der Jungfräulichkeit. Siehe Goethes: „Sah ein Knab’ ein Röslein stehn“. Rosen sind von naturhaft bis elegant hochgezüchtet, in alle Gartenstile einzubinden, sie bieten unendlich viele Möglichkeiten der Gartengestaltung. Neben den gezüchteten Sorten von berühmten Rosenzüchtern wie Kordes, Tantau, Austin, Delbard oder Meilland, um nur einige zu nennen, finden sich weltweit 100-200 Arten an Wildrosen, die in den gemässigten Zonen unserer Erde verbreitet (Quelle: Bruns Pflanzenkatalog 2008-09). Alle Links führen zu den jeweiligen Anbietern
Gezüchtete Rosen haben immer auch einen klangvollen Namen. Denkt Euch jeden Namen aus der Welt der Musik, der Dichtung, der Politik, des Entertainment, der Royalities an Celebrities, und dann noch mehr. Es gibt kaum eine Blume, die so klangvoll Namen trägt, wie die Rose.
Mir macht das unglaublich Spass, in die Welt dieser Namen einzutauchen. Geschichte spiegelt sich im Namen der Rosen wieder.

eine schöne gefüllte Rose 'Pat Austin', mangels einer ungefüllten Blüte

Rosen haben ebenfalls sehr verschieden anmutende Blüten. Sie sind unterschiedlich wertvoll für die Insekten aber IMMER wertvoll für das Menschenherz. Da ich mich aber sehr den Insekten und ihrem Schutz verschreiben möchte, wird mein Schwerpunkt in der Auswahl bei den ungefüllten Rosen liegen. Mit allen meinen Nachpflanzungen oder überhaupt auch Neuanpflanzungen umso mehr. Die Insektenfreundlichkeit wird das wichtigste Kriterium sein, nachdem ich meine Rosen auswählen werde.
Viele ungefüllte Rosen stellen für Insekten eine wertvolle Nahrungsquelle dar und die Hagebutten später eine Nahrungsquelle für die Wintervogelfütterung.

Gegen Regen kann auch eine Rose d'Resht nicht anblühen

Ungefüllt ist eine Rose dann, wenn sie nur vergleichsweise wenig Blütenblätter und dafür gut sichtbare Staubgefässe in der Blütenmitte zeigt. Diese ungefüllten oder auch einfachen Blüten sind ein Zeichen dafür, das sie eine Nektarquelle für Insekten darstellen. Eines der schönsten Beispiele ist die Rose ‚New Dawn’*. In gefüllte Blüten kommen Insekten nur schwer hinein, diese sind auch häufig nicht für Insekten geeignet, mit Ausnahme der 'Rose d’Resht'*. Sie hat zwar gefüllte Blüten, ist aber gut für Insekten anzufliegen. Sie ist meine Lieblingsrose im Garten. Dazu kommt ihre Verwendung auch als Rose für die Küche, lange Zeit wurde aus ihr Rosenöl gewonnen.

* Links führen zur Baumschule Horstmann
Rose 'Westerland'
Die 'Westerland' in der Knospe

Auch meine 'Westerland'* erfreut sich reger Betriebsamkeit an ihren Blüten, ebenfalls meine New Dawn. Die anderen Rosen duften teils, werden aber nicht angeflogen. Dafür erfreuen sie mich mit ihren schönen Blüten.

Einige Blüten und Rosen sind sehr regenfest andere leiden erheblich, wenn es zuviel regnet und sie keine Chance haben, abzutrocknen, es gibt Rosen, die für bestimmte Rosenkrankheiten wie z.B. Mehltau anfällig sind, andere lassen sich überhaupt nicht von irgendeinem Schädling oder Pilz schrecken. Das hängt zum Einen mit der Empfindlichkeit der Pflanze zusammen, zum anderen aber auch mit dem Standort. Rosen haben unterschiedliche Ansprüche an den Boden. Was KEINE Rose mag, ist Staunässe, also durchlässig muss der Boden immer ein. Sie mögen auch keinen verdichteten Boden, einige Rosen helfen sogar, Böschungen stabil zu halten.

Rose 'Rosarium Uetersen'
Die 'Rosarium Uetersen' WAR empfindlich

Über die Fruchtbarkeit des Bodens herrscht unter Rosen Unstimmigkeit. Die Einen brauchen einen nahrhaften Boden, die anderen stellen keinen Anspruch an den Boden und begnügen sich mit allem, was der Gärtner zu bieten hat. Das merke ich auch in meinem Garten. Bei mir stehen viele Englische Rosen. Das ist aber ein Fehler, denn in meinem Karnickelsand, brauchen sie viel Aufmerksamkeit und Pferdeäpfel. Einige Rosen habe ich definitiv falsch gewählt, sie gehen ein. In diesem Frühjahr werde ich einige Rosen setzen, da werde ich bei der Auswahl stark darauf achten, das sie in meinem kargen Boden mit Pferdeäpfeln zu Füßen, ihr Auskommen finden. Unempfindlich, anspruchslos, mehrfach duftend blühen und mein Auge erfreuen, diese paar wenigen Ansprüche müssen sie erfüllen. Die große Familien der Rosen wird bestimmt viele wunderbare Vertreter mit diesen Eigenschaften für mich bereit halten.
Was in meinem Garten nicht geschehen wird, ist, da ich meine Rosen irgendwie behandeln werde, um Krankheiten oder Blattläuse zu bekämpfen. In den Anfangsjahren meines Gärtnerinnendaseins, dachte ich, das müsste ich machen. Da habe ich gegen dies und für das gesprüht. Irgendwann war mir das zu blöd und zu teuer und zu nutzlos, denn krank und voller Blattläuse waren sie trotzdem. Da habe ich damit aufgehört und einfach nur noch zugeschaut. Mit dem Ergebnis, das Mehltau u.ä. heute nicht mehr auftritt. Sogar im letzten Jahr, da wirklich nass und kalt und nicht schön für meine Rosen war, gab es keine Krankheit, nur ein Schwächeln. Das war aber verständlich. Blattläuse? Gibbet nicht, da sind die reichlichen Florfliegen und Marienkäferlarven davor. Die verputzen alle Blattläuse und für die Ameisen bleibt nichts zum Züchten.

Kletterrose 'Kew Market'
'Kew Market' und Eiche einigen sich

Mir persönlich ist es wichtig, das ich von überall im Garten irgendwo eine Rose sehen kann. Das fällt mir eigentlich erst jetzt auf, wo ich mit Euch durch den Garten und die Rosen purzele. Es ist aber so, das überall an allen Ecken und Kanten und Beeten Rosen zu sehen sind. Eine Rose hat sogar die echt schwierige Aufgabe, sich mit einer Eiche den Platz zu teilen. Rosen lieben Kalk, Eichen machen den Boden sauer, Ihr könnt Euch das Problem leicht vorstellen. Viele Eierschalen und Pferdeäpfel später hat die „Kew Market“ es aber geschafft und beginnt, sich zu etablieren. Im Grunde ist das mein Fehler, eine stärker wachsende Rose hätte es vielleicht eher geschafft. Oder überhaupt keine Rose an diesem Standort. So eine Rose, die in einen Baum wächst, ist allerdings so schön, das ich die Geduld aufbringen werde, Ihr beim Gedeihen zuzusehen. Wir haben Zeit….

Rose 'Long John Silver'
Die 'Long John Silver' in voller Pracht

Zeit ist auch genau das Stichwort, das mit den Rosen zusammenhängt. Rosen haben ihre Zeit, sie blühen einmal oder mehrmals oder durchweg. Auch das kann Beachtung finden.

Irgendwie weiss ich nicht, wie ich zu einem Ende kommen kann, das Thema ist so ausufernd und groß, da mache ich jetzt einen abrupten Schnitt und Ende hier. Jeder Purzelbaum ist einmal zu Ende geschlagen...

Noch für Euch! Schaut Euch JETZT Rosen an, bestellt JETZT Rosen, denn die Pflanzzeit ist jetzt. So lange der Boden offen ist, kann gepflanzt werden. Vor allem wurzelnackte Rosen haben im Winter die besten Vorraussetzungen, gut anzuwachsen und gleich erfolgreich die grüne Saison noch schöner zu gestalten. Natürlich könnt Ihr das ganze Jahr Getopfte Containerware pflanzen. Die gleiche wurzelnackte Rose ist aber eindeutig preisgünstiger als wenn sie getopft verkauft wird.

In diesem Sinne! Pflanzt Rosen!!!! Sie sind für das Herz und für die Natur immer eine gute Wahl!


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