Septemberplaudereien

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Septemberplaudereien - zwischen Blüten und Planungen

Garten der Gartenphilosophin
Noch ist es ein großes Blühen

Jetzt im September durchlebe ich im Garten noch einmal eine wunderbare Zeit, eine Zeit, in der er immer weiter aufblüht. Es ist noch kein Ende in Sicht; das Licht jedoch schon ein wunderbares, goldenes. Die Wärme ist noch da, allerdings nicht mehr sooo drückend, wie im Sommer.

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Garten der Gartenphilosophin
Ein Septembermorgen hat seinen besonderen Reiz

Gut, die Tage werden kürzer. Der Morgen ist schon kühl, birgt in sich aber das Versprechen auf einen warmen Tag: Das mag ich so gerne, das Versprechen von Wärme.

Nun habe ich auch wieder die Kraft, nach diesem wirklich heissen, trockenen, sonnigen, beschwerlichen Sommer anstehende Arbeiten zu erledigen. Zum einen sind das Arbeiten, die den Winter vorbereiten, zum anderen Arbeiten, die für das kommende Jahr zu erledigen sind. Denn das nächste Jahr steht vor der Tür!

Garten der Gartenphilosophin
Leckere Trauben

Dazwischen sitze ich aber auch mit Muße herum, geniesse das jetzt schon Erreichte, z.B. sind die Trauben* reif und lassen sich an irgendeinem Sitzplatz genußvoll verspeisen. Dabei beobachte ich, was sich um mich herum alles so regt oder wächst und lasse meine Gedanken schweifen.
 Eine wunderbare Tätigkeit, das süße Nichtstun pur.
Ein Widerspruch? Nö! Als Gartenphilosophin ist das ein Leichtes.

Spinne jagt Fliege
Auf der Jagd...

Bei den Insekten hat sich einiges verändert. Flogen hier im Sommer vermehrt Schmetterlinge, Hummeln und Wildbienen aller Art durch den Garten, hat sich der Schwerpunkt nun auf Schwebfliegen und Fliegen, neben einiger Spinnen verlegt.
Meine Freundinnen, die (Veränderliche) Krabbenspinnen sind noch unterwegs, sie habe ich in der Rispenhortensie „Limelight“ * und im Phlox* beobachtet.
Kreuzspinnen nehmen jetzt ihre Plätze ein und spinnen die Netze in den Stauden und Büschen. Sie sind recht erfolgreich und nehmen von Tag zu Tag an beeindruckender Größe zu.

Zitronenfalter, Gonepteryx rhamni
Zitronenfalter sind noch unterwges

Ich nehme Euch mal mit durch den Garten:


Auf dem Weg zum Carport steht der Sommerflieder und bietet noch einmal ein reiches Buffet für Schmetterlinge, Wildbienen und Fliegen und Blattläuse und Spinnen und Hornissen und...
Die beiden letzteren sind auf der Jagd nach Insekten und weniger an den Blüten interessiert. Auch die Staudensonnenblume 'Lemon Queen'* hat einen Platz an dem sie die Aufmerksamkeit von betrachtenden Menschen und nahrungssuchenden Inseten auf sich zieht.

Garten der Gartenphilosophin
Etwas erschöpft von der Rettung aus dem Netz

Auf dem Weg zur Streuobstwiese gehen wir über meinen vertrockneten Magerrasen. Kaum Gras, dafür viel Beikraut. Habichtkraut, einige Kamillen, Tüpfeljohanniskraut, Schafgarbe, Spitz- und Breitwegerich bieten hier letzte Futterplätze für Schmetterlinge. Den obigen Zünsler habe ich aus einem Netz befreien können. Er war dort frisch unter meiner Aufsicht hineingeflogen. Als ich ihn befreit hatte, musste er sich erst einmal verstecken.
Im Hühnerauslauf ist alles braun, da wächst nix und fliegt auch nichts. Die Hühner haben in diesem trockenen Sommer die gesamte Wiese weggescharrt auf der Suche nach der letzten Puppe.

Heptacodion, Sieben-Söhne-Des-Himmels-Strauch
Wildbienen warten nur auf die Blüte des Heptacodion

Gehen wir zum Wagen, dann ist in der Besetzbaren Kräuterspirale noch Leben, und die beginnende Blüte des Heptacodion miconioides* verspricht noch einmal eine größere Tracht für die ganz Unverdrossenen unter den Insekten.
Über diesen Strauch hatte ich HIER schon einmal geschrieben. 
Meine Astern haben doch erheblich unter der sommerlichen Trockenheit gelitten, So toll sie im letzten Jahr im September geblüht haben, so schwach sind sie dieses Jahr dabei. Mal schauen, was die späteren Astern im Oktober sagen.

Garten der Gartenphilosophin
Der Lückenschluss in der Wiese gelingt hoffentlich

Auch die Wiese vor dem Wagen hat erheblich gelitten, sie ist kurz geblieben, völlig lückig und löchrig. Viele alte Wühlmausgänge sind aufgebrochen und sichtbar.

Die Büsche zwischen den Grundstücken leiden ebenfalls unter der Trockenheit etwas Blattfall ist schon zu beobachten. Im Beet um das Haus herum ist es auch trocken. Wir warten hier auf die Blüte der Herbstastern. Einzig die Aster linosyris* ist im Aufblühen begriffen, sie blüht in einem schönen gelb. Sie steht ganz neu hier im Garten, auf sie bin ich schon ganz gespannt, wie sie sich machen wird. Sie hatte ich eigens für den Schwalbenschwanz (s. Blogbeitrag) gepflanzt, da der wohl an ihr Interesse hat.
Auch die Büsche, die beiden Faulbäume, Rhamnus frangula* und Maibeeren, Lonicera kamtschatica*, brauchen noch viel Wasser, sie sind noch kaum verwurzelt und können sich so unter den Eichen und Pappeln an der Südseite noch nicht ausreichend selber versorgen.

Äpfel im Garten der Gartenphilosophin
Fallobst

Eine Goldjohannisbeere* wartet darauf, eingepflanzt zu werden. Für sie habe ich zwei Plätze zur Auswahl: Entweder in der Zierfliederhecke oder in die Hecke an der Südseite des Hauses; anstelle der Forsythie.

Hagebutten
Die ersten Hagebutten lenken von der Arbeit ab...

Damit kommen wir zu den Arbeiten:

Die Forsythie soll weg, anstelle ihrer kommt dort etwas tiertaugliches hin, für Insekten, für Vögel, wer will. Da ist die Forsythie nicht geeignet für, sie ist im Frühling einmal gelb, dananch nimmt man sie kaum mehr war. Selbst die Blüten nutzen nichts. Schönheit im Garten mag ich sehr, gepaart mit Nutzen aber umso lieber!
Ebenso muss ich mir Gedanken um die Zierfliederhecke machen. Die Pflanzen kommen gut mit Trockenheit zurecht, dennoch gehen sie mir regelmässig ein, warum weiss ich nicht. Da mein Garten ja auf Insektentauglichkeit verändert werden soll, werde ich die eingegangenen Flieder nach und nach gegen andere Büsche austauschen. Die dürfen nur nicht sehr hoch werden, am liebsten nur eine Endhöhe von ca, 1,5m erreichen, so viel Heckenschnitt will ich nicht erledigen.
Mal sehen, was mir da einfallen wird, denn als Sitzplatz ist die Apfelterrasse ein schöner Ort.
Die Arbeiten an der Besetzbaren Kräuterspirale sind ebenfalls noch nicht abgeschlossen, hier muss noch rundherum Erde abgetragen werden, um ein Durchwachsen der Quecke möglichst zu unterbinden und den Magerbeetbereich noch auszudehnen.

Kleines Wiesenvögelchen
Das Kleine Wiesenvögelchen wird sich auch an Wildblumen freuen

Die Wiese vor dem Wagen habe ich schon begonnen, abzuharken und das alte vertrocknete rauszurechen. In die Lücken und entstandenen Flächen habe ich Samen für heimische Wildstauden gesät, die Saatgutmischung, die aus dem Vortrag über das Anlegen einer Wildblumensiwese im Frühjahr noch übrig geblieben ist.

Die habe ich ausgesät, alles festgetreten und warte nun auf Regen. 


Zieapfel, Malus
Der Zierapfel beugt sich unter der Last

Der ist auch angekündigt, was meine Freude auf Kaffee draussen noch steigert, denn diese Tage sind ja auch gezählt für dieses Jahr. Mal sehen, wie lange uns das noch vergönnt ist. Um im nächsten Jahr einen schöneren Blick von der Hühnerterrasse zu haben, werde ich die Beete davor noch verändern. Bisher wuchsen da Erdbeeren, die ich aber nicht mit Wasser retten konnte. Ob da nun wieder irgendetwas für einen Ertrag drauf kommt oder vielleicht doch eher Staudenbeete, das muss ich mir noch überlegen, erst einmal wird das Vertrocknete hochgenommen und alles für das nächste Jahr vorbereitet.

Aster linosyris
Die Aster linosyris beginnt, zu blühen

Der September ist für mich so eine Zwischenzeit: Es wird wieder gepflanzt, es wird wieder geplant, es wird NOCH beobachtet und wie immer genossen und gegossen (!).
Die kalte Jahreszeit beginnt, sich anzukündigen, die warme Jahreszeit ist aber noch nicht vorbei. Es gibt noch viel Licht, es ist aber schon herbstlich verändert und eher golden als sommerlich hell.

Das liebe ich so am September, das er sein Füllhorn immer noch offen hält, dennoch schon die Ruhezeit ankündigt.

 

 

 

 


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Claudia

Von: Claudia

Am:

Um: 10:21

Stimmt der Dezember ist eine Zwischenzeit. Für mich auch immer ein wenig melancholisch wenn der Sommer geht, bevor es dann richtig schön herbstbunt wird. Aber die letzten wärmeren Tage muss man auf jeden Fall ausnutzen bevor es für Monate - zumindest pflanzentechnisch - ins Haus geht.
Viele Grüße
Claudia

Antwort von Gartenphilosophin

Pflanzen, Geniessen, wenig Giessen...
Kleiner Reim zum Herbst.
Für mich liegt der Reiz wirklich in dem Genuß der letzten warmen Tage und dem Versprechen, das der nächste Frühling wieder kommt!
Die Zeit dazwischen? Machen wir uns gemütlich....

Liebe Grüße
De Gartenphilosophin

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