Was der Sommer im Herbst schenkt!
von Gartenphilosophin (Kommentare: 0)
Der Herbst im Garten der Gartenphilosophin
Wenn der Herbst mit Geschmack lockt
Den ganzen Sommer über hat der Garten die Herbsternte vorbereitet. Zeit, durch den Garten zu gehen und zu schauen, was sich findet.
Manche Früchte sind nun erst reif, manche Pflanzen schieben noch mal nach, wie die Himbeere.*
Die Mispel, Mespula germanica*, hat noch Zeit, sie wird erst nach den ersten Frösten geerntet. Das ist ganz schön, in dem Erntewahnsinn des Herbstes lässt sich diese Frucht noch Zeit und ich kann später im Jahr noch einmal ernten und in Ruhe verarbeiten.
Die Emigranten
Die anderen späten Himbeeren
stammen aus dem Garten der SchwiMu. Himbeeren lassen sich ja sehr leicht abstechen und umsiedeln, da sind sie ganz unkompliziert. Sie sind in diesem Jahr auch recht gut in der Ernte und im Geschmack aber kein Vergleich zu den „Emigranten“.
Die dritte Himbeeren, die früh reifen haben dieses Jahr keine Früchte gebracht, es war einfach zu kalt, zu nass, zu unwirtlich.
Drei verschiedene Himbeeren alle ebenso verschieden im Geschmack, Anspruch und Toleranz.
Die Rebenstöcke,
die wir mit dem Einzug in das Haus gesetzt haben, haben sich gut verwurzelt und fangen an, immer besseren Ertrag zu bringen. Wir haben eine Weile gebraucht, um zu verstehen, wie die Reben* gehalten werden wollen, um gut zu tragen. Dazu wird es noch einen Extraartikel geben. Dieses Jahr ist der Wein sehr ertragreich.
Langsam müssen wir darauf achten, auch noch etwas abzubekommen. Amseln und Wespen, sind stets auf der Lauer, uns die besten Früchte wegzunaschen. Da wir den Wein nicht mit Netzen vor Vögeln schützen, ist es unserem sportlichen Ehrgeiz überlassen, wieviel wir abbekommen und wieviel die Tiere...
Aus den Weinblättern lässt sich ein herrliches Essen zaubern. Blanchieren, füllen, schmoren, fertig:
Gefüllte Weinblätter, hmmmm… Eine Köstlichkeit, auf deren Zubereitung sich eine Freundin bestens versteht.
Die Erdbeeren
treiben noch einmal Blüten, das wird aber wohl nichts mehr werden. Sie sind eigentlich einmal tragend; keine Ahnung, welche Sorte, sie wurden mir vor Jahren mit einem Schulterzucken ob des Namens geschenkt. Na, auch einer geschenkten Erdbeere* räumt man natürlich den ihr gebührenden Platz ein. Mit dem vielen Regen dieses Jahr haben die Erdbeeren sehr schmackhafte Früchte hervorgebracht. Ich dünge sie nicht so sehr, hier müssen sich die Pflanzen etwas selber helfen, lieber weniger aber schmackhafte als gut gedüngte, dafür wässrige Früchte. Das war in diesem Jahr perfekt für sie, wir haben in Geschmack geschwelgt. Anfang September habe ich sie heruntergeschnitten, damit sie neu austreiben können und mit gesunden Blättern in den Winter gehen. Wahrscheinlich deshalb noch einmal die Blüte.
Die wilde Erdbeere*, um die ich mich nur kümmere, wenn ich sie ernte, die hat noch eine schmackhafte Frucht gebracht. Eine Frucht, dafür riesiger Genuss.
Die Äpfel sind nun reif.
Der „Sestermüher Zitronenapfel“* könnte geerntet werden. Hier haben die Früchte dieses Jahr aber die Glaskrankheit. Das Frühjahr war einfach zu kalt. Die beiden Äpfel der „Stina Lohmann“* haben noch Zeit. Sie werden erst ab November geerntet, wenn sie dann noch am Baum hängen. In diesem Jahr haben die Äpfel im Grunde keinen Ertrag, hier bei uns hat der Spätfrost die Blüte zerstört, den Bienenwar es zu kalt. Sie konnten nicht ausschwärmen, um die Blüten zu bestäuben. Die Äpfel, die sich trotzdem entwickelt haben, sind von keiner guten Qualität, sie wandern in das Apfelmus. Oder bleiben im Hühnergarten und werden dort verwertet.
Meine beiden Quitten hat der Sturm geerntet.
Spannend ist, was für die Vögel an den Büschen und Bäumen hängt. Hier trägt der Euonymus alatus*, der Flügelspindelstrauch rote Beeren,
die weisse Scheinkerrie* hat dunkle Beeren hervorgebracht, die bisher nicht von Vögeln genommen wird.
Die Ligusterhecke
Der Liguster vulgare* hinter dem Steinsessel trägt einige Beeren. In Korrespondenz zu der schlechten Blüte aber auch nur wenige davon.
Die Nussernte ist dieses Jahr den Eichhörnchen vorbehalten, die sich das Wenige schnappen, was sie kriegen können. In diesem Jahr habe ich das erste Mal Eichhörnchen bei uns im Garten gesehen.
Die Früchte des Zierapfels* bleiben den Vögeln, denn in diesem Jahr habe ich keine Verwendung für die Äpfelchen.
Die Aronia* haben nichts getragen, was ich sehr traurig finde, denn Marmelade aus diesen herben Früchten, versüßen mir den Winter.
Und die Kornellkirsche*? Dieses Jahr nichts.
Dieser Winter wird kein Marmeladenwinter...
Dafür gibt es dieses Jahr reichlich Hagebutten, die sind üppig und bleiben den Vögeln.
Die Mispel ist nicht üppig im Ertrag, wird aber vielleicht für ein Glas Marmelade reichen.
Es gibt Jahre,
da schwelgen wir bis in den Herbst in Früchten und wissen nicht wohin mit dem Ertrag, und es gibt Jahre, da wissen wir nicht wohin mit den leeren Gläsern. Das ist das Spannende an der Natur und im Garten; es ist nicht planbar. Ob es nun die Unterschiede in den Jahreswechseln sind oder wir zusätzlich noch mit dem Klimawandel unsere Gärten verändern müssen, das wird sich zeigen.
Fakt ist, wir können nur wünschen aber nichts einfordern. Der Garten ist Teil der Natur. Wir formen ihn, wir tun für ihn unser Bestes, wir planen, pflanzen und pflegen. Dafür gibt uns der Garten einmal alles, einmal nichts. Natur in ihrer ganzen Bandbreite. Auch wenn wir dieses Jahr nichts abbekommen haben, haben doch jetzt noch viele Insekten und Vögel und Eichhörnchen die Möglichkeit, sich auf den kommenden Winter zu vorzubereiten.
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