Weihnachtsfliegen
von Gartenphilosophin
Ein schönes Weihnachtsfest wünsche ich Euch!
Diese Zeit um Weihnachten finde ich in diesem Jahr weltweit und individuell betrachtet ein sehr schweres Jahr.
Überall Krieg, drohende Kriegsgefahren und Streit und Populismus.
Was ich in meinem Garten finde ist Frieden. Ist es in meinem Kopfe schwer, die Gedanken zu ordnen, dann hilft mir ein Gang durch den Garten, diese Gedanken zu ordnen. Sei es, weil ich etwas entdecke, was mich ablenkt oder, was mich so interessiert, das ich mein Wissen darum mehren möchte.
Immer freue ich mich über die Vielfalt, die meinen Garten belebt und lebendig werden lässt. Viel habe ich Euch darüber berichtet. Viel wichtiger ist es aber, diese Vielfalt über den Garten hinaus in der Welt als achtenswertes Gut im MITEINANDER zu pflegen. Werfen wie sie nicht den giftigen und vergiftenden Gedanken zum Opfer, sondern halten wir die Fahne der Vielfalt als wichtiges lebendiges Gut hoch!
Die Rose als die Blume der Weihnachtsbotschaft und die Fliege, die wir meist eher abwertend betrachten, sind mein Sinnbild dafür.
Dazu gibt es eine kleine Geschichte:
Eine Fliege saß eines Tages auf einer Rose und fühlte sich sehr allein. Sicher, die Rose war wunderschön, sie war groß, sie war wie geschaffen, um sich auf ihr besonders wohl zu fühlen. Dennoch war die Fliege allein und einsam.
Plötzlich hörte und fühlte sie eine leichte Erschütterung auf ihrer Rose. Sie drehte sich um und stellte fest, das sie gar nicht mehr allein auf der Rose sass! Ein anderes Tier, ihr ähnlich hatte sich dazu gesetzt.
Die Fliege schaute die andere Fliege etwas verunsichert an! Das Problem war, sie sahen einander irgendwie ähnlich, waren aber doch im Äusseren unterschiedlich. Unsere Fliege hatte etwas Angst und war doch neugierig. Was tun?
Langsam näherte sie sich der kleinen Fliege. Diese saß ganz still da und schaute ebenfalls etwas verunsichert.
Wie miteinander umgehen, wenn man anders aussieht?
Kann man einander trauen?
Vielleicht doch eher nicht?
Ganz in diese Gedanken versunken, betrachtete die eine Fliege die andere.
Die neu angekommene Fliege war ebenfalls in ihren Gedanken:
War sie auf diesem Teil der Rose willkommen?
Was würde passieren, wenn sie sich bewegte?
Diese andere Fliege, sah so groß und gewaltig aus!
Beide Fliegen begannen, umeinander herum zu wandern und sich möglichst zu ignorieren. Keine wollte den Anfang machen. Dabei bemerkten sie gar nicht, das die Neugier aufeinander sie dahin brachte, sich immer mehr aufeinander zu zu bewegen! So ging das eine ganze Weile, ohne das es eine Veränderung gab. Beide Fliegen hatten sich schon aneinander gewöhnt und beachteten einander kaum noch. Auch das fühlte sich recht einsam und allein an. Doch wie einen Anfang machen? Keine von beiden wusste eine Lösung.
Plötzlich sprang die kleine Fliege auf die große los und zog sie an einem Bein. Erschrocken sprang die große Fliege weg, gerade noch rechtzeitig genug, um nicht von der Krabbenspinne, die sich gut getarnt auf beide stürzen wollte, gefressen zu werden.
Die kleine Fliege hatte der großen Fliege das Leben gerettet und sich dazu noch selber in Gefahr begeben! Das hätte sie nicht tun müssen!
Gemeinsam beschlossen sie, Freunde zu sein und zu bleiben.